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# taz.de -- Amerikanischer Bundesstaat: Maryland schafft Todesstrafe ab
> Als 18. Bundesstaat der USA beschließt Maryland die Abschaffung der
> Todesstrafe. Ob die letzten fünf Todeskandidaten begnadigt werden, ist
> noch unklar.
Bild: Bürgerrechtler Ben Jealous (links) und der demokratische Gouverneur Mart…
WASHINGTON dpa/afp | Als 18. Bundesstaat der USA hat Maryland die
Abschaffung der Todesstrafe beschlossen. Das Abgeordnetenhaus des
Ostküstenstaates bestätigte am Freitag (Ortszeit) das vorangegangene Votum
des Senats. Nun muss nur noch der demokratische Gouverneur Martin O'Malley
das Gesetz unterzeichnen. Dies gilt als reine Formsache, da O'Malley selbst
den Gesetzentwurf vorgelegt hatte.
Das Gesetz gilt allerdings nicht rückwirkend – fünf Gefangene warten noch
in der Todeszelle auf ihre Hinrichtung. Jedoch wird darauf spekuliert, dass
der demokratische Gouverneur Martin O'Mally ihre Strafe in Lebenslänglich
umwandelt.
„Wir haben die moralische Verpflichtung, Dinge zu stoppen, die überflüssig,
teuer und nutzlos sind und mit denen man keine Menschenleben rettet“, sagte
O'Mally Journalisten. Die Todesstrafe tauge nichts, um die Verbrechensquote
zu senken. Für ihre Abschaffung votierten 88 Abgeordnete, dagegen waren 56.
In Maryland war die Todesstrafe 1638 eingeführt worden, als der
Ostküsten-Staat noch britische Kolonie war.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte, Markus Löning
(FDP), begrüßte die Entscheidung: „Sie zeigt, dass der Trend zur
Abschaffung der Todesstrafe auch in den Vereinigten Staaten anhält.“ Löning
appellierte an O'Mally, jetzt auch die bereits verurteilten Todeskandidaten
zu begnadigen.
Seit 2005 wurde die Todesstrafe in Maryland nicht mehr vollstreckt. Der
Bundesstaat Connecticut hatte sie im April 2012 abgeschafft, Illinois im
Jahr 2011. In Oregon trat 2011 ein Hinrichtungsmoratorium in Kraft. In
mehreren US-Staaten befassen sich die Parlamente mit Anträgen zur
Abschaffung der Todesstrafe.
17 Mar 2013
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