# taz.de -- Vor Friedensgesprächen mit PKK: Anschläge in Ankara | |
> Eine Verletzte und großen Sachschaden gab es in der Nacht bei einem | |
> Doppelanschlag aufs Justizministerium und die AKP-Zentrale. Bekannt hat | |
> sich bislang niemand. | |
Bild: Kurdischer Protest in Istanbul. | |
ISTANBUL dpa/rtr | In Ankara hat es einen Doppelanschlag auf das türkische | |
Justizministerium und die Zentrale der islamisch-konservativen | |
Regierungspartei AKP gegeben. Dabei wurde eine Frau leicht verletzt. | |
Zunächst bekannte sich niemand zu den Taten. In der Vergangenheit hatten | |
kurdische Militante, ultralinke sowie nationalistische Gruppen und | |
islamische Extremisten Anschläge in der Türkei verübt. | |
Angreifer hätten in der Nacht zum Mittwoch binnen weniger Minuten zwei | |
Handgranaten auf das Gebäude des Ministeriums geworfen und mit einer | |
Panzerfaust auf das Parteibüro gefeuert, sagte der türkische Justizminister | |
Sadullah Ergin. „Das ist ein Angriff auf die Demokratie“, zitierte die | |
türkische Nachrichtenagentur Anadolu den AKP-Politiker Hüseyin Celik. | |
Innenminister Muammer Guler sagte, die Urheberschaft der jüngsten Anschläge | |
sei zwar noch unklar. Man vermute dahinter aber „Feinde der Demokratie“. | |
Nach einem tödlichen Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Ankara Anfang | |
Februar war die türkische Polizei in den vergangenen Wochen zu mehreren | |
Großeinsätzen gegen Mitglieder der linksextremen DHKP-C ausgerückt. | |
Zuletzt hatte es in Ankara zudem Befürchtungen gegeben, es könne inmitten | |
laufender Friedensgespräche mit dem inhaftierten Chef der verbotenen | |
Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, zu gezielten Provokationen | |
kommen. Es wird erwartet, dass der seit 1999 inhaftierte PKK-Chef Abdullah | |
Öcalan am Donnerstag einen Waffenstillstand ausruft. Damit könnte der seit | |
fast 30 Jahren andauernde Kampf der PKK für einen eigenen Staat enden. | |
Öcalan ist seit Monaten mit türkischen Vertretern dazu in Gesprächen. Ein | |
Sprecher der AKP erklärte am Dienstagabend nach den Anschlägen, seine | |
Partei werde nicht einknicken. „Solche Turbulenzen können uns von unserem | |
Weg nicht abbringen.“ | |
20 Mar 2013 | |
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