# taz.de -- Kommentar fragwürdige Linke: Augen auf! | |
> Edmund Weidlich steht für ein grundsätzliches Problem der Linkspartei. | |
> Die muss lernen, genauer hinzuschauen, wer sich da in den eigenen Reihen | |
> tummelt. | |
Bild: Marsch durch die Parteien: Der ehemalige NPD-Mann Edmund Weidlich mag es … | |
Wenn Michael Horn (Die Linke) sagt, seine Partei betreibe keine | |
„Gesinnungsschnüffelei“, ist das gut, schließlich weckt das Wort unschöne | |
Assoziationen mit dem Überwachungssystem der DDR – und mit der wiederum | |
verbinden noch immer viele Menschen die Linkspartei. Aber Augen und Ohren | |
über zwei Jahre lang so zu verschließen wie bei Edmund Weidlich, ist | |
freilich auch keine Alternative. | |
In Weidlich spiegelt sich nämlich ein grundsätzliches Problem der Linken | |
wider: Zu viele fragwürdige Personen auf der Suche nach einer Partei-Heimat | |
tummeln sich hier, darunter auch solche, die offenen Antisemitismus gern | |
mit Israel-Kritik verwechseln und dann eben auch Lesungen von | |
Antisemitismus-RelativiererInnen wie Susann Witt-Stahl mitorganisieren. Da | |
gibt es durchaus die eine oder andere Überschneidung mit dem Weltbild der | |
Nazi-Kameraden von Edmund Weidlich. | |
Dass der Kreisverband sich von ihm distanziert, ist gut, dass der | |
Landesverband ein Partei-Ausschlussverfahren will, ist noch besser. Und | |
wenigstens ein ganz kleines bisschen „Gesinnungsschnüffelei“ würde der | |
Linken sicher nicht schaden, im Gegenteil: Wer sich offen für | |
Antifaschismus und gegen Antisemitismus und Nationalismus ausspricht, der | |
muss genau hinschauen – zuerst und vor allem in den eigenen Reihen. | |
10 Apr 2013 | |
## AUTOREN | |
Simone Schnase | |
## TAGS | |
Bremen | |
Die Linke | |
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