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# taz.de -- Warnstreiks im Mai: IG Metall will Muskeln zeigen
> In der Nacht zum 1. Mai endet die Friedenspflicht im Tarifkonflikt in der
> Metall- und Elektrobranche. Die Gewerkschaft kündigt flächendeckende
> Streiks an.
Bild: Eindeutige Forderung: 5,5 Prozent wollen die Metaller.
FRANKFURT AM MAIN/LEIPZIG dpa | Im Kampf um deutlich mehr Geld für 3,7
Millionen Beschäftigte rüstet die IG Metall für flächendeckende Warnstreiks
in der Metall- und Elektroindustrie. Nach punktuellen Aktionen in der Nacht
zum Tag der Arbeit (1. Mai) sind nach Angaben der Gewerkschaft für
Donnerstag und Freitag Warnstreiks in allen Tarifgebieten geplant.
Bei einem Aktionstag des Landesbezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen schwor
Gewerkschafts-Vize Detlef Wetzel die Metaller am Samstag in Leipzig auf die
erste Warnstreiks ein. Das Angebot der Arbeitgeber nannte er eine
Nullnummer.
Die Arbeitgeber bieten nach zwei Nullmonaten eine Erhöhung von 2,3 Prozent
bei 13 Monaten Laufzeit. Das mache auf ein Jahr gerechnet gerade mal ein
Plus von 1,9 Prozent, betonte Wetzel. Das sei indiskutabel. Die Metaller
hätten es verdient, wirklich fair an der positiven Entwicklung der Branche
beteiligt zu werden. „Was gemeinsam erarbeitet wird, muss auch gemeinsam
verteilt werden“, forderte Wetzel. „Wir sind bereit für Streit.“
Bislang sind die Verhandlungen nach zwei Runden auf regionaler Ebene aus
Sicht der Gewerkschaft nicht ausreichend vorangekommen, obwohl die
Arbeitgeber ein erstes Angebot vorgelegt haben. Die IG Metall verlangt auf
12 Monate 5,5 Prozent mehr Geld.
## Nicht einmal Preissteigerung abgedeckt
Nach Wetzels Einschätzung befinden sich weder Deutschland noch die
Schlüsselindustrie Metall und Elektro in einer Krise. Die Gewerkschaft
verlange für die Beschäftigten einen gerechten Anteil an den rund 50
Milliarden Euro Gewinn, die in der Branche angefallen seien. Das Angebot
der Arbeitgeber decke noch nicht einmal die Preissteigerung ab, erklärte
Wetzel.
Die Arbeitgeber reagierten zunächst abwartend auf die verschärfte Gangart
der IG Metall. So zeigte sich der Arbeitgeberverband Nordmetall
zuversichtlich, dass noch im Mai ein Tarifabschluss gelingen könne. „Das
Ritual ist offenbar nicht zu vermeiden“, sagte Verhandlungsführer Thomas
Lambusch. Die bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber kritisierten die
angekündigten Warnstreiks. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der
bayerischen Metall- und Elektro-Industrie, Bertram Brossardt, betonte, auf
das Arbeitgeber-Angebot mit Warnstreiks zu reagieren, bedeute eine unnötige
Verschärfung der laufenden Tarifrunde.
Am 30. April endet die Friedenspflicht. In der Nacht zum 1. Mai wird es
laut Gewerkschaftszentrale Aktionen im niedersächsischen Bramsche und im
westfälischen Paderborn geben. Dort will auch Wetzel zu den Metallern
sprechen. Dann plant die IG Metall für Donnerstag und Freitag Warnstreiks
in allen Tarifgebieten.
28 Apr 2013
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