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# taz.de -- Ehemaliger HSH-Nordbank-Chef: Nonnenmacher kommt vor Gericht
> Das Landgericht Hamburg hat die Anklage wegen Veruntreuung gegen den
> früheren Chef der HSH Nordbank zugelassen. Mitte Juli soll der Prozess
> beginnen.
Bild: Hauptvorwurf gegen Nonnenmacher: Veruntreuung von Bankvermögen in einem …
MÜNCHEN/HAMBURG dpa | Der frühere HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher
und fünf weitere Ex-Vorstandsmitglieder müssen sich nach Informationen der
Süddeutschen Zeitung wegen des Verdachts der Veruntreuung von Bankvermögen
in einem besonders schweren Fall vor Gericht verantworten. Das Landgericht
Hamburg habe die Anklage gegen die Manager zugelassen, schreibt das Blatt
(Online-Ausgabe). Die Beschuldigten weisen die Vorwürfe demnach zurück.
Das Landgericht konnte die Informationen am Dienstagabend auf dpa-Anfrage
zunächst nicht bestätigen. Nonnenmachers Anwalt Heinz Wagner sagte der dpa
hingegen: „Das Landgericht hat die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen die
ehemaligen Vorstände der HSH Nordbank zur Hauptverhandlung zugelassen und
als Beginn der Hauptverhandlung Mitte Juli in Aussicht genommen.“
Hintergrund sind Geschäfte mit dem Codenamen „Omega“ aus dem Jahr 2007, die
für die Bank verlustreich endeten. Der Hauptvorwurf lautet laut SZ auf
Veruntreuung von Bankvermögen in einem besonders schweren Fall; alle sechs
Beschuldigten weisen den Vorwurf demnach zurück. Zwei Beschuldigten,
darunter Nonnenmacher, wird dem Bericht zufolge neben der Untreue auch
unrichtige Darstellung angelastet, was dem Vorwurf der Bilanzfälschung
gleichkommt – auch hier widersprechen laut SZ beide.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte bereits Ende 2011 Anklage gegen den
gesamten früheren HSH-Nordbank-Vorstand erhoben. Die Behörde wirft den
sechs ehemaligen Mitgliedern des Gremiums vor, durch das Geschäft im
Dezember 2007 vorsätzlich und vorhersehbar einen Vermögensschaden von rund
160 Millionen Euro für die Bank verursacht zu haben.
Der Vorstand sei ein unvertretbares Risiko eingegangen, hieß es damals bei
der Staatsanwaltschaft – das gelte vor allem angesichts der Finanzkrise,
die 2007 bereits eingesetzt hatte. Nach Ansicht der Anklagebehörde war das
Geschäft wirtschaftlich sinnlos. Die Staatsanwaltschaft folgte nicht den
Darstellungen der Vorstände, nach denen es sich um ein übliches
Bankgeschäft handelte.
Der zweite Vorwurf der unrichtigen Darstellung – landläufig Bilanzfälschung
– richtet sich nach den früheren Angaben der Staatsanwaltschaft nur gegen
Nonnenmacher und einen weiteren Ex-Vorstand. Er beziehe sich auf einen
Zwischenbericht für das erste Quartal 2008, bei dem das „Omega 55“-Geschä…
wie ein normaler Kredit zum Anschaffungswert bilanziert worden sei statt
zum aktuellen Marktwert. So sei aus einem Quartalsverlust ein Gewinn
geworden.
Die Bank hat diesen Fehler eingeräumt und korrigiert, die Finanzaufsicht
wegen der unvollständigen Darstellung der Transaktion ein Bußgeld gegen die
HSH Nordbank verhängt.
1 May 2013
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