Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Menschenrechte in Papua-Neuguinea: Das Hexereiverbot wird abgeschaf…
> Papua-Neuguinea erlaubt die Hexerei – damit Angeklagte in Mordfällen
> keine Ausrede mehr haben. Menschenrechtler finden das gut – und
> verurteilen neue Gesetze zur Todesstrafe.
Bild: Das Hochland von Papua-Neuguinea.
SYDNEY dpa | Papua-Neuguinea hat das Gesetz gegen Hexerei abgeschafft.
Bislang war Hexerei per Gesetz verboten. Wer wegen Mordes angeklagt war,
konnte sich mit dem Hinweis verteidigen, dass das Opfer seine Angehörigen
verhext hatte.
Menschenrechtler begrüßten den Beschluss des Parlaments am Mittwoch.
Gleichzeitig kritisierten sie, dass die Abgeordneten des bitterarmen Landes
zwischen Indonesien und Australien den Einsatz der Todesstrafe ausweiteten.
Korruption, die Herstellung von gepanschtem Alkohol und das Anbauen von
Marihuana-Pflanzen (Cannabis) kann künftig mit dem Tode bestraft werden.
Die Todesstrafe gibt es seit 1954, aber sie ist nie angewendet worden.
„Die größte Herausforderung ist, die weit verbreitete Überzeugung der Leute
zu ändern, dass es Hexerei gibt und Hexen bestraft werden müssen“, sagte
Julie MacKay, Vorsitzende der australischen Frauenorganisation Australian
National Committee for UN Women.
„Der Widerruf des Hexerei-Gesetzes war überfällig. Aber wir sind entsetzt,
dass die Regierung versucht, eine Art der Gewalt zu beenden und
gleichzeitig staatliche sanktionierte Gewalt auszuweiten“, sagte Isabelle
Arradon von Amnesty International in einer Stellungnahme.
Im Februar war im Hochland Papua-Neuguineas in Mount Hagen eine 20-Jährige
gefoltert und verbrannt worden, weil Nachbarn sie als Hexe bezichtigt
hatten. Ein Video der Verbrennung schockierte weltweit. Amnesty
dokumentierte in einem Jahr mehr als 50 Fälle von Hexenverbrennungen. Die
Dunkelziffer liege viel höher, befürchtet die Organisation.
29 May 2013
## TAGS
Todesstrafe
Menschenrechte
Papua-Neuguinea
## ARTIKEL ZUM THEMA
Todesstrafe in Papua-Neuguinea: Lynchmob soll erschossen werden
Papua-Neuguinea will nach fast 60 Jahren wieder die Todesstrafe einführen.
Als Grund werden schockierende Gewaltexzesse gegen „Hexen“ angegeben.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.