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# taz.de -- Protest gegen Stripshow: Nackt-Fußball sorgt für Wirbel
> Feministinnen protestieren gegen ein „Fußballturnier“, bei dem sich
> Erotikdarstellerinnen und Models ausziehen. Der Veranstalter versteht das
> Problem nicht.
Bild: 2010 wurde in Berlin schon einmal (fast) nackt gekickt.
Nach dem pinken Puppenhaus sorgt nackt dargebotener Fußball für Aufregung:
Ein Bündnis von Feministinnen, zu dem auch die „Occupy Barbie
Dreamhouse“-Gruppe gehört, will am Wochenende gegen ein Nacktfußballturnier
protestieren.
Dabei handelt es sich um die „Erste Erotische Fußball-EM der Frauen“, die
von Freitag bis Sonntag auf dem Messe-Gelände stattfindet. Dort entkleiden
sich Erotikdarstellerinnen und Models auf dem Fußballfeld – ein wenig
gekickt wird auch. Das Plakat für die Veranstaltung, das das Model „Biggi
Bardot“ vor pinkem Hintergrund fast nackt auf allen Vieren zeigt, hat für
Kritik gesorgt.
„Für uns ist es nicht hinnehmbar, dass Frauen derart zu Objekten degradiert
werden“, sagt Julia Götte, 18, Unterstützerin des Protestbündnisses. „Das
hat nichts mit Fußball zu tun, sondern ist dazu da, um heterosexuelle
Männerphantasien zu bedienen.“
Dem würde Mitveranstalter Wolfgang Schaubeck, 39, wohl nicht widersprechen
– den Protest versteht er dennoch nicht. Was die Werbung betrifft, sehe er
keinen qualitativen Unterschied zur Venus-Messe, die jährlich an selber
Stelle stattfindet. Das Publikum, das sie ansprechen, scheint ähnlich: „Wir
sprechen Leute aus Erotik-Communitys und dem erotischen Kunst-Business an“,
sagt er. Sein in Florida eingetragenes Unternehmen New Sports Events habe
sich gegründet, um in Shows „Erotik und Fußball zu verbinden“.
Die Protagonistinnen der Veranstaltung sind Frauen aus dem Erotik-Business
sowie Amateurmodels. Der Modus des Turniers: Bei jedem Gegentreffer wird
ein Kleidungsstück entfernt, eine Stripshow nach Fußballregeln.
„Wir wehren uns generell gegen die Pornofizierung der Gesellschaft“,
erklärt Julia Götte, und fügt hinzu, dass Porno in dieser Form definitiv
abzulehnen sei – zumal man sich mit den Aktmodels auf der Veranstaltung
filmen und fotografieren lassen könne. Götte hofft, dass etwa 100
Unterstützerinnen am Samstag zur Demo kommen.
Auch die Berliner SPD-Abgeordnete Ina Czyborra, 46, hält die Werbung für
frauenverachtend. Die Frauenpolitikerin hatte sich dagegen gewehrt, dass
die Veranstaltung beim kommunalen Portal berlin.de gepostet war –
mittlerweile ist die Werbung entfernt worden.
„Ich kann die Aufregung nicht ganz verstehen“, sagt Erotikdarstellerin
Bardot. Sie betont, auf beiden Veranstaltungen seien auch Frauen willkommen
und behauptet, sie habe auch viele weibliche Anhänger. Die Firma New Sports
will die Veranstaltungen ausweiten – es gäbe auch Überlegungen, mit
männlichen Erotikdarstellern solche Turniere zu veranstalten. Die
Altersbeschränkung beim Erotik-Kick am Wochenende liegt bei 18 Jahren, der
Eintrittspreis zwischen 46 und 112 Euro.
6 Jun 2013
## AUTOREN
Jens Uthoff
## TAGS
Feminismus
Barbie
Barbie
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