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# taz.de -- Islamist begründet Malalas Kopfschuss: Post von den Taliban
> Ein Taliban-Funktionär hat Malala Yousafzai einen Brief geschrieben.
> Grund für den Angriff auf die Aktivistin sei ihre „Propaganda“ gegen
> Islamisten gewesen.
Bild: Adnan Rasheed empfiehlt Malala den Besuch einer Koranschule statt „sata…
PESHAWAR afp | Ein ranghohes Mitglied der pakistanischen Taliban hat sich
in einem Brief an Malala Yousafzai gewandt. Der Kinderrechtsaktivistin
wurde im Oktober von einem Taliban-Kämpfer in den Kopf geschossen. In dem
an Journalisten versandten Schreiben erklärte Adnan Rasheed, Grund für den
Anschlag sei Malalas „Propaganda“ gewesen. Die heute 16-Jährige habe mit
ihrem Blog für die BBC, in dem sie ihr Leben unter den radikalislamischen
Taliban im pakistanischen Swat-Tal beschrieb, eine „Schmutzkampagne“
geführt.
„Die Taliban glauben, dass du absichtlich gegen sie geschrieben hast“,
schrieb Rasheed auf Englisch. Malala habe den Versuch der Gruppe, ein
islamisches System im Swat-Tal zu errichten, „schlecht machen“ wollen. Dies
sei „provokativ“ gewesen. Zugleich erklärte der Islamist, er wünsche sich,
es hätte den lebensgefährlichen Anschlag nicht gegeben. „Als du angegriffen
wurdest, war das ein Schock für mich“, schrieb er.
Rasheed bestritt, dass es bei dem Angriff auf Malala um die Frage der
Bildung für Mädchen gegangen sei. Es sei „verwunderlich, dass du für
Bildung wirbst“. Rasheed warf der jungen Frau vor, sie spreche sich für ein
Bildungssystem aus, dass von den britischen Kolonialherrschen eingeführt
worden sei. Schüler sollten sich aber mit dem Islam befassen und nicht mit
„satanischen oder säkularen Lehrplänen“. Malala solle nach Pakistan
zurückkehren und eine Koranschule für Frauen besuchen, schrieb Rasheed.
Die Echtheit seines Briefs wurde von einem weiteren hochrangigen
Taliban-Mitglied bestätigt. Malala selbst hat das Schreiben offenbar nicht
erhalten.
Die 16-Jährige lebt heute mit ihrer Familie in Großbritannien, wo sie nach
dem Taliban-Anschlag medizinisch behandelt wurde. Am Freitag hielt sie eine
umjubelte Rede vor der UN-Jugendversammlung in New York und erklärte, sie
werde weiter Kinder- und Frauenrechte kämpfen.
18 Jul 2013
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