# taz.de -- Kreuzberger Bezirkshaushalt: Einschnitte bei Jugendprojekten | |
> Nur noch rund 535.000 Euro stehen acht Jugendeinrichtungen in | |
> Friedrichshain-Kreuzberg zu Verfügung – ein Drittel weniger als bisher. | |
Bild: Mit deutlich weniger Geld sollen acht Jugendeinrichtungen in Friedrichsha… | |
Acht Jugendeinrichtungen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg stehen vor | |
einer ungewissen Zukunft. Die Fraktionen haben in der | |
Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am Mittwochabend massive | |
Mittelkürzungen in der Jugendsozialarbeit beschlossen. Im Fördertopf für | |
Jugendprojekte sind jetzt noch etwa 535.000 Euro, rund ein Drittel weniger | |
als im Vorjahr. | |
„Unsere Lage ist ungewiss, niemand weiß wer von den Kürzungen betroffen | |
sein wird“, sagt Jonathan Scheer vom Kreuzberger Jugendprojekt BreakOut. | |
Wie seine Kollegen wartet auch er auf die Entscheidung des | |
Jugendhilfeausschuss. Das 15-köpfige Gremium beschließt am fünften | |
November, welche Einrichtungen weiter Fördermittel bekommen – und welche | |
Projekte eingestampft werden. „Wir müssen sehen, wo der Bedarf am größten | |
ist“, sagt Andy Hehmke, der für die SPD im Ausschuss sitzt. | |
Nach welchen Maßstäben die Gelder verteilt werden, würde auch Vedat Çelebi | |
gerne wissen. Der 21-Jährige ist Erzieher im TEK-Jugendladen in der | |
Köpenicker Straße. „Das schlimmste ist, dass wir nicht wissen, was die für | |
Kriterien anlegen“, sagt er. Für den selbstverwalteten Raum und die Arbeit | |
mit Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren müsse er jedes Jahr etwa 75.000 | |
Euro akquirieren, sonst könne der Laden schließen. Im Vorfeld der | |
Haushaltsverhandlungen war von einer möglichen „Schwarzen Liste“ die Rede, | |
nach der die Projekte BreakOut, der Tek-Jugendladen und Kiezsport vor der | |
Schließung stünden. Eine taz-Anfrage bei der Friedrichshain-Kreuzberger | |
Kinder- und Jugendförderung ergab jedoch, dass alle Projekte gleichermaßen | |
unter die Lupe genommen werden, bevor die neuen Senats-Gelder fließen. | |
„Wir werden nicht nach dem Staubsauger-Prinzip verfahren“, so Uwe | |
Wunderlich von der Kinder und Jugendförderung. Sein Referat erarbeitet die | |
Beschlussvorlage für den Kinder- und Jugendausschuss, der die | |
Gelderverteilung Anfang November beschließt. Dabei soll darauf geachtet | |
werden, dass nicht alle Projete Teilsummen verlieren, sondern einzelne gar | |
kein Geld erhalten. Auf diese Weise wolle man verhindern, dass die acht | |
Jugendeinrichtungen alle zumachen müssen. „Wir zahlen einen hohen Preis, | |
doch wenn wir nicht entschieden hätten, dann wäre es zu einer | |
Haushaltssperre gekommen“, sagt Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann | |
(Grüne). Und das wäre für die Jugendarbeit in dem Bezirk weitaus schlimmer, | |
weil dann keine neuen Projekte mehr finanziert werden könnten. | |
19 Sep 2013 | |
## AUTOREN | |
Cem-Odos Güler | |
## TAGS | |
Sozialarbeit | |
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