# taz.de -- Kleiderordnung nach 9/11: Nur ein Geburtstdatum | |
> Eine Mutter streift ihrem dreijährigen Sohn ein T-Shirt mit der | |
> Aufschrift 11. September über. Ein französisches Gericht sieht | |
> Verherrlichung des Terroranschlags angezeigt. | |
Bild: Ein T-Shirt zum Gedenken gibt es auch. | |
PARIS dpa | „Ich bin eine Bombe“ und „Jihad, geboren am 11. September“: | |
Eine französische Mutter ist zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt | |
worden, weil sie ihren dreijährigen Sohn in einem mit diesen Sätzen | |
bedruckten T-Shirt in den Kindergarten geschickt hat. | |
Ein Berufungsgericht in Nîmes sah es am Freitag als erwiesen an, dass mit | |
dem Kleidungsstück die islamistischen Terroranschläge vom 11. September | |
2001 verherrlicht werden sollten. Neben einer einmonatigen Bewährungsstrafe | |
verhängte es eine Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro gegen die Frau. Ihr | |
mitangeklagter Bruder bekam zwei Monate Haft auf Bewährung und soll 4000 | |
Euro zahlen. Er hatte das T-Shirt besorgt. | |
Die Angeklagten hatten die Vorwürfe in dem Verfahren mehrfach | |
zurückgewiesen und von einem Missverständnis gesprochen. „Für mich ist das | |
sein Vorname und sein Geburtsdatum“, sagte die 35 Jahre alte Mutter. Sie | |
habe nicht weiter über die Aufschrift des von ihrem Bruder mitgebrachten | |
T-Shirts nachgedacht. | |
In erster Instanz waren die beiden Angeklagten von einem Gericht in Avignon | |
freigesprochen worden. Die Familie hatten auch bestritten, dass der Name | |
Jihad eine Anspielung auf den Heiligen Krieg der Muslime zur Verteidigung | |
und Ausbreitung des Islams (Dschihad) sei. Er sei in der arabischen Welt | |
weit verbreitet, wurde betont. | |
20 Sep 2013 | |
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