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# taz.de -- Proteste im Sudan: Subventionen weg, #SudanRevolts
> Es gibt zahlreiche Tote bei seit Tagen anhaltenden Protesten gegen hohe
> Treibstoffpreise im Sudan. Die Regierung hat kurzerhand Zuschüsse
> gestrichen.
Bild: Proteste in Kadro nahe Khartum.
KHARTUM ap/afp | Bei gewaltsamen Protesten gegen steigende Treibstoffpreise
im Sudan sind in den vergangenen drei Tagen nach Angaben von
Krankenhausmitarbeitern mindestens 29 Menschen getötet worden. 21 Tote
seien in das Krankenhaus von Omdurman, der Nachbarstadt der Hauptstadt
Khartum, gebracht worden, verlautete am Donnerstag aus der Klinik.
Mindestens acht weitere Tote wurden landesweit gezählt. Für Donnerstag
wurde zu neuen Protesten in Khartum aufgerufen. Polizeieinheiten sicherten
die Hauptverkehrsachsen. Im Norden der Stadt wurde eine Polizeiwache
abgefackelt, die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, um die Menge
auseinanderzutreiben.
Die Proteste richten sich gegen die Abschaffung von Subventionen auf Benzin
und gegen die Regierung von Staatschef Omar al-Baschir. In Umduram
plünderten Demonstranten am Dienstag den Sitz der Regierungspartei und
setzten ihn in Flammen. Auch in anderen Landesteilen gab es Proteste, vor
allem aber in der Hauptstadtprovinz.
Sudan hat den größten Teil des Gebiets mit Erdölvorkommen an den Südsudan
verloren, der 2011 unabhängig wurde. Die Regierung in Khartum hatte schon
einmal versucht, die Subventionen zusammenzustreichen. Auch dagegen gab es
Proteste, die jedoch niedergeschlagen wurden.
## Kein Internet mehr
Seit Mittwoch ist in dem nordafrikanischen Land auch das Internet
ausgefallen. Zwar blieb nach Angaben von Experten unklar, ob die Regierung
das Netz abgeschaltet hat. Doch erinnert die Situation an das Nachbarland
Ägypten 2011. Dort hatte die Regierung während des Aufstands gegen
Präsident Husni Mubarak den Internetzugang blockiert.
„Es ist entweder eine Sache, die die Regierung angewiesen hat, oder eine
katastrophale technische Panne, die nur zufällig mit den derzeitigen
Krawallen in der Stadt zusammenfällt“, sagte Internetexperte Doug Madory
von der Analysegesellschaft Renesys Corp. Der Internet-Blackout dauere
bereits seit Stunden an, sagte er. Unter dem [1][Hashtag #SudanRevolts]
wird auch im Online-Netzwerk Twitter über die Proteste berichtet, ein guter
Hintergrundbericht [2][findet sich hier.]
Staatschef Al-Baschir war im Jahr 1989 durch einen Militärputsch an die
Macht gekommen und ist höchst umstritten. Ihm werden Völkermord,
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der
westsudanesischen Region Darfur vorgeworfen. Der Internationale
Strafgerichtshof in Den Haag sucht ihn mit internationalem Haftbefehl.
26 Sep 2013
## LINKS
[1] http://twitter.com/search?q=%23SudanRevolts&src=hash
[2] http://www.girifna.com/8702
## TAGS
Protest
Benzin
Sudan
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