# taz.de -- Russland gegen Greenpeace: Berufung gegen U-Haft | |
> Greenpeace will gegen die U-Haft seiner Aktivisten Berufung einlegen. | |
> Unterdessen gibt es Protest gegen die Behandlung eines Fotografen. | |
Bild: Pirat? Peter Willcox ist Kapitän der „Arctic Sunrise“. | |
MOSKAU afp/dpa | Greenpeace hat juristische Schritte gegen die | |
Untersuchungshaft für 30 ihrer Aktivisten in Russland angekündigt. Die | |
Umweltorganisation werde Berufung einlegen, sagte Greenpeace-Chef Kumi | |
Naidoo am Freitag. „Wir lassen uns nicht einschüchtern, wir werden gegen | |
diese Inhaftierungen in Berufung gehen und gemeinsam werden wir uns | |
durchsetzen.“ | |
Ein Gericht in Murmansk hatte am Tag zuvor angeordnet, die U-Haft für 22 | |
der Aktivisten um zwei Monate zu verlängern, acht weitere bleiben noch | |
mindestens bis Sonntag in Haft. Die Anhörungen gegen die 30 Aktivisten aus | |
18 Ländern fanden zur gleichen Zeit in sechs verschiedenen Gerichtssälen | |
statt. | |
Den insgesamt vier russischen und 26 ausländischen Aktivisten wird | |
Piraterie zur Last gelegt. Wann der eigentliche Prozess stattfindet, war | |
zunächst noch offen. Im Falle einer Verurteilung drohen bis zu 15 Jahre | |
Haft. Das Gericht in der nordrussischen Stadt begründete die | |
Untersuchungshaft mit Fluchtgefahr sowie der Gefahr weiterer Straftaten und | |
der möglichen Vernichtung von Beweisen. | |
Am 18. September hatten sie mit dem Eisbrecher „Arctic Sunrise“ erfolglos | |
versucht, eine Ölbohrplattform des russischen Energiekonzerns Gazprom in | |
der Barentssee zu entern. Hier wollten sie auf die Gefahren durch die Gas- | |
und Ölförderung in der Arktis aufmerksam machen. Am nächsten Tag stürmte | |
die Küstenwache, die dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB untersteht, die | |
„Arctic Sunrise“ und brachte das unter niederländischer Flagge fahrende | |
Schiff samt Besatzung nach Murmansk. | |
Aus Protest gegen die Untersuchungshaft des Greenpeace-Fotografen Denis | |
Sinjakow [1][schwärzten mehrere Nachrichtenportale dessen Fotos], darunter | |
auch die Onlineausgabe des nationalen Nachrichtensenders NTW. Reporter ohne | |
Grenzen und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa | |
(OSZE) forderten Sinjakows sofortige Freilassung. | |
27 Sep 2013 | |
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