# taz.de -- Pläne der maltesischen Regierung: 650.000 Euro für einen Pass | |
> Wer genug Geld hat, soll künftig problemlos Staatsbürger von Malta werden | |
> – so will es das Parlament. Nun laufen die Nationalisten auf der | |
> Mittelmeerinsel heiß. | |
Bild: Kein Pass für Geld: Maltesische Nationalisten machen mobil | |
VALLETTA rtr | Malta bietet Menschen von außerhalb der EU für 650.000 Euro | |
eine Staatsbürgerschaft an. Das Parlament verabschiedete am Dienstag | |
entsprechende Pläne, die nach Angaben von Ministerpräsident Joseph Muscat | |
die Einnahmen des Landes erhöhen und wohlhabende Menschen auf den | |
Inselstaat locken sollen. | |
Muscat schätzte, dass die Regierung im ersten Jahr mit dem Verkauf von rund | |
45 Staatsbürgerschaften etwa 30 Millionen Euro einnehmen wird. Das mit der | |
Umsetzung betraute Unternehmen rechnet pro Jahr mit 200 bis 300 | |
Bewerbungen. Malta ist Mitglied der EU und des Schengen-Raums. | |
Die Opposition hat die Pläne scharf kritisiert und bemängelt etwa, dass | |
Bewerber nicht in Malta wohnen müssen und auch nicht zu Investitionen auf | |
der Insel gezwungen werden. Die Nationalistische Partei fürchtet deshalb, | |
dass Malta bald mit Steuerparadiesen in der Karibik verglichen wird, und | |
schließt ein Referendum gegen den Verkauf nicht aus. | |
Der Regierung zufolge sollen Bewerber überprüft und so Kriminelle | |
ausgeschlossen werden. Andere EU-Länder verfolgen laut Regierung ähnliche | |
Pläne. | |
13 Nov 2013 | |
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