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# taz.de -- IG Metall kürt neue Spitze: Ein Dämpfer für den Neuen
> Detlef Wetzel führt künftig die Gewerkschaft IG Metall. Sein Wahlergebnis
> ist mit rund 75 Prozent mäßig. Ein verhaltener Start ins Amt.
Bild: Das neue Team an der Spitze: IG-Metall-Vize Jörg Hofmann (links) und der…
BERLIN taz | So etwas nennt man einen verhaltenen Start in das Amt: Detlef
Wetzel ist am Montag in Frankfurt am Main zum Vorsitzenden der Gewerkschaft
IG Metall und damit zum Nachfolger von Berthold Huber gewählt worden.
Allerdings bescherten die Delegierten Wetzel ein überraschend mageres
Ergebnis. Der Siegerländer, bisher Vizevorsitzender der Organisation,
erhielt nur 75,5 Prozent der Stimmen. 108 von insgesamt 458 Delegierten
stimmten gegen ihn. Damit fuhr Wetzel das zweitschlechtestes Ergebnis in
der Geschichte der IG Metall ein. Der ehemalige Vorsitzende Jürgen Peters
hatte 2003 nur 66 Prozent erhalten.
Wetzel kommentierte das Ergebnis am Montag wortkarg mit einem „es hätte
besser sein können“. Er war in den letzten Jahren maßgeblich am Umbau der
IG Metall beteiligt. Mit neuen Konzepten zur Mitgliederbetreuung und
-organisierung trug er dazu bei, dass die Gewerkschaft mit derzeit 2,26
Millionen Personen seit 2011 wieder wächst. Allerdings ist Wetzels
Führungsstil intern nicht unumstritten.
Die Retourkutsche der Wetzel-Anhänger auf dessen mageres Ergebnis folgte am
Montag prompt: Jörg Hofmann, bisher Chef des mächtigen Bezirks
Baden-Württemberg, wurde ebenfalls mit einem verhaltenen Ergebnis zum
künftigen Vize Wetzels bestimmt. Hofmann erhielt 77,7 Prozent der Stimmen.
Schon im Vorfeld war spekuliert worden, Delegierte aus Baden-Württemberg
könnten sich gegen Wetzel stellen, weil sie Hofmann gerne schon jetzt an
der Spitze der Gewerkschaft gesehen hätten.
Auf dem außerordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall hatten auch der
SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
gesprochen. Merkel sagte am Montag, es werde, wenn es zu erfolgreichen
Koalitionsverhandlungen komme, „zu einem flächendeckenden gesetzlichen
Mindestlohn kommen“. Allerdings werde über die Modalitäten noch verhandelt.
## Merkel dankte dem Krisenmanager Huber
Merkel dankte dem scheidenden Vorsitzenden der IG Metall, Berthold Huber,
für die gute und pragmatische Zusammenarbeit in der Wirtschaftskrise
2008/2009. Huber selbst verabschiedete sich sichtlich bewegt: „Mein Herz
und mein Kopf gehören der Gewerkschaft der IG Metall, gehören unseren
Zielen, der Freiheit, der Solidarität und der Gerechtigkeit.“
Die Delegierten wählten am Montag zwei weitere Personen neu in den
siebenköpfigen geschäftsführenden Vorstand. Irene Schulz und Wolfgang Lemb
rückten in das Spitzengremium auf, aus dem Bertin Eichler und Helga
Schwitzer ausschieden.
25 Nov 2013
## AUTOREN
Eva Völpel
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