| # taz.de -- Organhandel in der Türkei: Gesunde „Dorf-Nieren“ zu verkaufen | |
| > Die gute anatolische Bergluft und der Verzicht auf Alkohol: Im Internet | |
| > werden menschliche Nieren aus der Türkei beworben und zum Verkauf | |
| > angeboten. | |
| Bild: In Deutschland warten rund 12.000 Menschen auf eine neue Niere. | |
| ISTANBUL afp | Die türkische Polizei ist nach einem Zeitungsbericht bei der | |
| Bekämpfung des illegalen Organhandels im Internet auf Spender gestoßen, die | |
| ihre Nieren mit dem Hinweis auf ihr gesundes Landleben anpriesen. | |
| In Anzeigen im Netz sei unter anderem mit der frischen Luft in der | |
| anatolischen Provinz geworben worden, berichtete die Zeitung Habertürk am | |
| Montag und schrieb: „Dorf-Nieren zu verkaufen.“ | |
| Unter Berufung auf Polizeiprotokolle berichtete die Zeitung, Spender aus | |
| insgesamt acht Provinzen hätten aus Geldnot ihre Nieren im Internet | |
| angeboten. „Ich lebe im Dorf und atme frische Luft“, habe es in einer | |
| Anzeige geheißen. | |
| Andere potenzielle Spender hätten darauf hingewiesen, dass sie noch nie | |
| Alkohol getrunken hätten. Andere hätten auf Sport als Hobby oder ihren | |
| täglichen Spaziergang verwiesen. | |
| Bei den Angeboten für den illegalen Handel mit Organen seien für eine Niere | |
| Preise von umgerechnet etwa 55.000 Euro gefordert worden, berichtete die | |
| Zeitung. Ob und wie die Anbieter von den Behörden bestraft wurden, ging aus | |
| dem Bericht nicht hervor. | |
| 2 Dec 2013 | |
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