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# taz.de -- Bettina Wulff sagt zu ihrem Mann aus: Immer Bargeld in der Tasche
> Bettina Wulff bestätigte vor Gericht die Version der Verteidigung: Ihr
> Mann und David Groenewold seien enge Freunde gewesen, jeder hätte mal die
> Rechnung gezahlt.
Bild: Abgang: Bettina Wulff verlässt das Landgericht Hannover.
HANNOVER rtr | Im Korruptionsprozess gegen Ex-Bundespräsident Christian
Wulff hat dessen Ehefrau die Version der Verteidigung bestätigt. Bettina
Wulff bezeichnete die Beziehung zwischen ihrem Mann und dem mitangeklagten
Filmunternehmer David Groenewold am Donnerstag vor dem Landgericht Hannover
als enge Freundschaft. Bei gemeinsamen Essen habe mal der eine, mal der
andere gezahlt. „Wichtig ist, dass es ein Geben und Nehmen ist. Ich denke,
das hat sich die Waage gehalten“, sagte die 40-Jährige.
Das Angebot der Staatsanwaltschaft, das Verfahren gegen eine Geldbuße von
20.000 Euro einzustellen, hat Christian Wulff schon abgelehnt. Auf die
Frage des Richters nach der Bezahlung eines gemeinsamen Oktoberfestbesuchs
2008 antwortete Bettina Wulff, sie habe die Rechnung nicht gesehen und auch
nicht explizit danach gefragt. Geschäftliche Dinge seien nicht in ihrem
Beisein besprochen worden.
Groenewold soll anlässlich eines Besuchs der Münchner Wiesn im Jahr 2008
für Wulff und dessen Familie die Kosten für Hotel und Kinderbetreuung von
insgesamt 510 Euro übernommen haben. Hinzu kommt die Rechnung für ein
Abendessen über 209,40 Euro sowie ein Festzeltbesuch mit weiteren Personen.
Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft sollte Wulff damit motiviert werden,
sich als Ministerpräsident bei Siemens für eine Unterstützung bei der
Vermarktung des Films „John Rabe“ einzusetzen.
Nach genanntem Oktoberfest soll Groenewold eine entsprechende Bitte an
Wulff gerichtet haben. Wulff soll dieser Bitte nachgekommen sein, indem er
in einem Brief an den damaligen Siemens-Chef Peter Löscher für das
Filmprojekt warb. Wulff bestreitet einen Zusammenhang mit dem
Oktoberfestbesuch. Er sieht sich von der Staatsanwaltschaft zu unrecht
beschuldigt. Den Vorwurf der Bestechlichkeit bezeichnet er als
„ehrabschneidend“.
Gefragt nach den Zahlgewohnheiten Christian Wulffs sagte seine Frau aus,
dass er eine Aversion gegen Kreditkarten hege. Er trage immer eine gewisse
Menge Bargeld in der Tasche, um seine Rechnungen zu begleichen. Dabei könne
es sich schon mal um einige Hundert-Euro-Scheine handeln.
12 Dec 2013
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