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# taz.de -- Abdul Kader Mollah getötet: Krawalle nach Hinrichtungen
> In Bangladesch wurde am Donnerstag der verurteilte islamistische
> Oppositionelle Abdul Kader Mollah gehängt. Seither kommt das Land nicht
> mehr zur Ruhe.
Bild: Nach der Hinrichtung: Soldaten patroullieren in Dhaka.
DHAKA ap | Die Hinrichtung eines führenden islamistischen
Oppositionspolitikers hat in Bangladesch Krawalle ausgelöst. Wie das
Fernsehen am Freitag berichtete, steckten Aktivisten Häuser und Läden von
Angehörigen der Hindu-Minderheit in Brand, weil sie als Unterstützer von
Ministerpräsidentin Sheikh Hasina gelten.
Der wegen Kriegsverbrechen verurteilte Oppositionelle Abdul Kader Mollah
war am Donnerstag in einem Gefängnis der Hauptstadt Dhaka erhängt worden.
Erst kurz zuvor hatte das Oberste Gericht des Landes einen Einspruch gegen
das Todesurteil abgewiesen. Mollah waren Verbrechen im Unabhängigkeitskrieg
von 1971 zur Last gelegt worden. Er wurde nach Angaben seines Bruders
Mainuddin Mollah am frühen Freitagmorgen in seiner Heimat Faridpur
beerdigt.
Seine islamistische Partei Jamaat-e-Islami rief für Sonntag zu einem
landesweiten Generalstreik auf. Seine Gegner feierten die Exekution
hingegen auf den Straßen Dhakas. Damit wächst die Sorge, dass Bangladesch
kurz vor der Parlamentswahl am 5. Januar ins Chaos abgleiten könnte. Seit
Wochen kommt es dort zu gewaltsamen Protesten des Oppositionsbündnisses von
Ex-Regierungschefin Khaleda Zia.
Zias Bündnis fordert, dass bis zur Wahl eine parteiunabhängige
Übergangsregierung eingesetzt wird, was die Regierung aber ablehnt. Die
Opposition will die Abstimmung deshalb boykottieren. Seit Oktober sind bei
den Protesten fast 100 Menschen ums Leben gekommen.
Als sich Bangladesch 1971 die Unabhängigkeit von Pakistan erkämpfte, sollen
pakistanische Soldaten und ihre einheimischen Kollaborateure drei Millionen
Menschen getötet und etwa 200.000 Frauen vergewaltigt haben.
Der 65-jährige Mollah war im Februar von einem Sondertribunal schuldig
befunden worden, damals einen Studenten und eine elfköpfige Familie getötet
und die pakistanischen Truppen bei der Tötung von 396 anderen Menschen
unterstützt zu haben. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, der Oberste
Gerichtshof wandelte das Urteil aber in eine Todesstrafe um.
13 Dec 2013
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