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# taz.de -- Bundesliga Sonntagsspiele: Leverkusen vergeigt gegen Frankfurt
> Bayer „Vizekusen“ hat sich vor heimischem Publikum gegen Frankfurt
> blamiert. Im zweiten Spiel schlug Schalke in einem müden Kick den SC
> Freiburg.
Bild: Marco Russ (l.) köpft das 1:0 für die Eintracht
LEVERKUSEN/GELSENKIRCHEN dpa | Jetzt schwächelt auch noch der erste
Bayern-Verfolger Bayer Leverkusen. Der Tabellenzweite der
Fußball-Bundesliga verlor am Sonntag mit 0:1 (0:0) gegen Eintracht
Frankfurt und hat auf den enteilten Herbstmeister schon sieben Punkte
Rückstand. „Das ist bitter, wir sind enttäuscht“, klagte
Bayer-Sportdirektor Rudi Völler kurz vor der Leverkusener Weihnachtsfeier:
„Frankfurt hat verdient gewonnen.“
Marco Russ beendete mit seinem Treffer in der 61. Minute die Negativserie
der Hessen von zuvor zehn Liga-Spielen ohne Sieg und verschaffte seinem
Team ein Polster von drei Punkten auf den Relegationsplatz. Die Hausherren
mussten sich vor 26.242 Zuschauern erstmals in dieser Saison in der
BayArena geschlagen geben, der Klubrekord von 40 Hinrunden-Punkten ist
trotzdem möglich. In der Nachspielzeit hielt Leverkusens Torwart Bernd Leno
auch noch einen Elfmeter von Frankfurts Joselu (90.+6). „Wir müssen uns
ärgern, weil so ein Spiel nicht unser Anspruch ist“, sagte Völler dem
TV-Sender Sky.
Frankfurt sei trotzdem weiter im Abstiegskampf, meinte Eintracht- Trainer
Armin Veh, der mit seiner Mannschaft in drei Wettbewerben überwintert. „Die
Spiele werden im Februar nicht weniger, deswegen wird es auch nicht
leichter.“ Eintracht-Torhüter Kevin Trapp sagte nach dem überraschenden
Erfolg: „Das sind drei Punkte, mit denen wir nicht gerechnet haben.“
Torschütze Russ hofft, dass die Hessen die Leistung mit in das Spiel gegen
den FC Augsburg nehmen: „Dann gehen wir wenigstens ein bisschen ruhiger in
die Winterpause.“
Bayer-Trainer Sami Hyypiä hatte nach der bislang so erfolgreichen Hinrunde
auch gegen die kriselnden Frankfurter eine konzentrierte Leistung von
seinem Team gefordert. Seine Abwehr hatte er umbauen müssen. Für Emir
Spahic rückte Philipp Wollscheid in die Innenverteidigung. Zudem rutschte
zunächst Mittelfeldakteur Robbie Kruse für Jens Hegeler in die Mannschaft.
Frankfurts Coach Armin Veh hatte seine Startelf gleich auf mehreren
Positionen umgebaut.
## Schwung aus der Europa League
Die in den Pokal-Wettbewerben starken Hessen nahmen den Schwung aus dem 2:0
in der Europa League am Donnerstag gegen Apoel Nikosia mit in die Partie
und zeigten, dass sie auch in der Bundesliga endlich mal wieder gewinnen
wollen.
Mutig machten sie zunächst Druck und erarbeiten sich die ersten Chancen:
Eine Flanke von Carlos Zambrano erreichte Jan Rosenthal, dessen
Kopfball-Aufsetzer klatschte gegen den rechten Pfosten (12.). Wenige
Minuten später prüfte Joselu aus spitzem Winkel Bayer-Torwart Bernd Leno
(17.). Ein Distanzschuss aus 20 Metern von Sebastian Jung strich über das
Tor (21.). Beim Pass in den Strafraum blieben aber auch die Gäste häufig
ratlos.
In einer mäßigen ersten Halbzeit agierten die Leverkusener uninspiriert.
Durchdachte Spielzüge blieben beim Champions-League-Achtelfinalisten erst
einmal genauso Mangelware wie Torchancen. So verlebte Frankfurts Torhüter
Kevin Trapp lange einen ruhigen Abend, auch beim Freistoß von Gonzalo
Castro aus guter Position musste der 23-Jährige nicht eingreifen (38.).
Kurz vor der Pause klärte Eintracht-Verteidiger Zambrano einen Kopfball von
Stefan Kießling (41.).
Nach der Pause kamen die Hausherren mit mehr Biss aus der Kabine und
schalteten mit mehr Tempo ins Angriffsspiel um. Der Australier Kruse
probierte es mit einem Schuss aus 17 Metern (46.). Mit einem Kopfball von
Wollscheid hatte Trapp keine Probleme (51). Einen Versuch von Heung-Min Son
konnte der Eintracht-Keeper fünf Minuten später nicht festhalten – seine
Unsicherheit blieb aber folgenlos.
Die Gäste spielten weiter mutig, ihre Führung kam aber etwas überraschend:
Jung flankte auf Russ, der Verteidiger köpfte ein. Fast im Gegenzug vergab
Rechtsverteidiger Donati die Chance zum Ausgleich (63.). In der
Schlussphase sicherte vor allem auch Trapp der Eintracht den ersten
Saisonsieg seit Mitte September. Nach einem Foul von Castro vergab Joselu
am Ende mit einem Strafstoß die Chance zum 2:0 – doch das tat der Freude
keinen Abbruch.
## Eigentor und Elfmeter
Ein Eigentor und ein Elfmeter haben Schalkes Trainer Jens Keller zum
Jubiläum den nächsten Pflichtsieg beschert und die Nöte des SC Freiburg
vergrößert. Ein Jahr nach Kellers Amtsantritt in Gelsenkirchen belegen die
ambitionierten Königsblauen durch das 2:0 (1:0) über Freiburg nun Rang
sechs und damit zumindest einen Europa-League-Startplatz.
Die Badener bleiben nach der fünften Pflichtspielniederlage in Serie auf
Relegationsplatz 16 der Fußball-Bundesliga. Vor einem Jahr hatten die
Freiburger mit einem 3:1 bei Schalke die Trennung von Huub Stevens
besiegelt. Der unter Druck stehende Nachfolger Keller durfte dank
Unglücksrabe Nicolas Höfler (44. Minute) und Jefferson Farfáns (67.)
Foulstrafstoß einen glanzlosen Dreier verbuchen.
60.661 Zuschauer sahen eine äußerst niveau- und ereignisarme erste
Halbzeit, zu der das Eigentor am Ende passte. Höfler verlängerte einen
Eckball von Farfán zum Entsetzen seiner Teamkollegen unbedrängt ins eigene
Netz. Auf spielerischem Weg hatte sich bis dahin keine der beiden
Mannschaften eine klare Torchance erspielen können. Die zumindest defensiv
stabil agierenden Gäste brachten den Ball nicht einmal gefährlich Richtung
Schalker Gehäuse.
## Ideenlos und unpräzise
Die Hausherren präsentierten sich ohne die verletzten beziehungsweise
gesperrten Julian Draxler, Benedikt Höwedes und Atsuto Uchida eine Hälfte
lang ideenlos, unpräzise und ohne Zug zum Tor. Keller hatte Ersatzkapitän
Kevin-Prince Boateng erneut ins defensive Mittelfeld beordert, neu in die
Startelf waren nach dem Champions-League-Weiterkommen gegen den FC Basel
Adam Szalai, Tim Hoogland und Christian Fuchs gerückt. Freiburgs Coach
Christian Streich hatte im Vergleich zum Europa-League-Aus gegen den FC
Sevilla nur Offensivkraft Karim Guédé neu in die Anfangsformation gestellt.
Die zuletzt offensiv harmlosen Breisgauer begannen mutig, kamen aber nicht
zum Abschluss und überließen Schalke immer mehr die Initiative. Mehr als
Versuche von Szalai (23.) und Fuchs (30.) kamen zunächst nicht heraus.
Freiburgs Torwart Oliver Baumann musste erst nach einem Freistoß von Fuchs
gegen Felipe Santana eingreifen (33.). Der Innenverteidiger hatte aus
Nahdistanz Richtung Tor verlängert.
Der Sportclub musste nach dem Rückstand mehr nach vorn tun. Pavel Krmas
köpfte vorbei, als der Innenverteidiger nach einem Eckball vor
Schalke-Torwart Ralf Fährmann am Ball war (51.). Die Partie war nun etwas
lebhafter und entschied sich binnen zwei Minuten: Der Kopfball von Matthias
Ginter (67.) zum möglichen Ausgleich flog knapp am Schalker Pfosten vorbei,
auf der anderen Seite fiel Max Meyer nach einer Attacke an der
Strafraumgrenze.
Farfán verwandelte sicher, wenig später scheiterte Meyer mit einem
Fallrückzieher an Torhüter Baumann. Für Freiburg konnte auch der
eingewechselte Ex-Schalker Mike Hanke keine Wende mehr herbeiführen. Keller
wechselte am Ende Kyriakos Papadopoulos ein. Der Grieche feierte nach mehr
als einem Jahr Pause wegen Kniebeschwerden sein Comeback in der Bundesliga.
15 Dec 2013
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