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# taz.de -- Angebliche Affäre von François Hollande: Oh, là, là
> Hat François Hollande eine Affäre mit der Schauspielerin Julie Gayet? Er
> würde sich in die Filoufraktion der französischen Staatschefs fügen.
Bild: Wen küsst er noch so außer seine Lebensgefährtin Valerie Trierweiler, …
PARIS taz | Wer hätte das gedacht? Der französische Staatspräsident
François Hollande, zweifellos ein vielbeschäftigter Mann, soll laut dem
Klatschmagazin Closer eine Affäre haben. Auf [1][mehreren Seiten]
publiziert die französische Illustrierte Fotos als Beweis. Darauf ist zwar
nie das Gesicht des Staatsoberhaupts zu sehen. Doch für die Redaktion
besteht kein Zweifel an der Identität des sehr auf Diskretion bedachten
Besuchers in einem Haus, das bloß ein paar Schritte vom Präsidentenpalast
Elysée entfernt sein soll.
Die aus Film und Theater bekannte Schauspielerin Julie Gayet, mit der
Hollande sich dort heimlich treffe, ist dagegen unverdeckt als abendliche
Besucherin abgebildet. Und am Morgen danach, so eine Legende unter einem
Bild, bringe Hollandes persönlicher Leibwächter dem Liebespaar die
Croissants ans Bett, bevor der Staatschef vermummt mit einem Helm das
angebliche Liebesnest verlässt und auf dem Beifahrersitz eines Motorrads
wegchauffiert wird.
Wer diesen Paparazzi-Fotos allein nicht glauben, dem erzählt ein Text die
Geschichte er Beziehung, über die in Wirklichkeit in Paris schon seit dem
letzten Frühling gerüchteweise getratscht wird. Die 41-jährige
Schauspielerin hatte bekanntlich schon Hollandes Präsidentschaftskampagne
aktiv unterstützt, in einem Wahl-Clip hatte sie über den Sozialisten
geschwärmt, der so „bescheiden“ doch „formidable“ sei. Eine ihrer
Freundinnen soll zudem die Verlobte von Hollandes Sohn Thomas sein (er
stammt wie drei andere Kinder aus der langen Beziehung mit Ségolène Royal),
erfährt der Leser.
Was aber geht uns das an? Hollande hat, in seinem „persönlichen Namen und
nicht als Präsident der Republik“, am Donnerstag auf die Enthüllungen
reagiert und angekündigt, er werde die entsprechenden Schritte (inklusive
Strafklage?) wegen Verletzung der Privatsphäre unternehmen. Was seine
bisherige Lebenspartnerin, die „First Lady“ Valérie Trierweiler, zu diesem
Skandal meint, ist vorerst nicht bekannt. Die beiden sollen aber im
Elysée-Palast schon seit Geraumen in zwei verschiedenen Flügeln leben.
Die Chefin von Closer, Laurence Pieau, rechtfertigt ihre Titelstory nicht
nur damit, dass Hollande eine öffentliche Persönlichkeit sei, deren
Lebenswandel nur schon aus Sicherheitsgründen nicht nur ihn allein etwas
angehe. Zudem sei seit Jahresbeginn im Fernsehen mehrfach in recht
eindeutigen Anspielungen von diesen Gerüchten die Rede gewesen. Es sei nur
normal, dass ein Magazin wie Closer dem jetzt auf den Grund gegangen sei.
Im Nachhinein bestätigen zahlreiche französische Medienleute, auch sie
hätten davon gewusst oder gehört.
## Traditionelles Fremdgehen
Dass ein Politiker und Staatschef in Frankreich eine heimliche Beziehung
unterhält, wäre hier keine Sensation. Wenn schon zu Zeiten der Monarchie
die Herrscher sich vor den Augen des Hofs Mätressen hielten, waren auch in
der Republik zahlreiche Präsidenten als unverbesserliche Schürzenjäger
bekannt. Hollande großes Vorbild, François Mitterrand führte während mehr
als fünfzehn Jahren ein Doppelleben, bis er schließlich am Ende seiner
Karriere der Nation die Existenz seiner außerehelich geborenen Tochter
Mazarine ankündigte.
Lange wurde von den Medien solche Seitensprünge im Namen eines Respekts für
die Privatsphäre der Politiker verschwiegen. Das hat sich spätestens seit
Nicolas Sarkozys Trennung von der Gattin Cécilia und der Heirat mit Carla
Bruni vor Kameras grundlegend geändert. Das wusste auch Hollande, der sich
nun darum bemühen, die unweigerlich zu erwartenden negativen Auswirkungen
auf seine Amtsführung aufs Minimum zu beschränken.
10 Jan 2014
## LINKS
[1] http://www.closermag.fr/people/politique/scoop-closer-francois-hollande-et-…
## AUTOREN
Rudolf Balmer
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