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# taz.de -- Skandal um Republikaner Chris Christie: Stau auf dem Weg ins Weiße…
> Die Hoffnung auf die US-Präsidentschaft könnten sich für den Gouverneur
> zerschlagen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines künstlich
> erzeugten Mega-Staus.
Bild: Brücke ins Nirgendwo: An der zufahrt zur George-Washington-Bridge hatte …
TRENTON ap | Nach Veröffentlichung weiterer interner Dokumente im
„Stau-Skandal“ kämpft der republikanische Hoffnungsträger Chris Christie
ums politische Überleben. Der Gouverneur von New Jersey versuchte zwar
zuvor den Befreiungsschlag und beteuerte, nichts mit den Vorgängen zu tun
zu haben. Doch inzwischen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft.
Christie hatte am Donnerstag eine seiner engsten Beraterinnen gefeuert,
weil sie als Racheaktion gegen einen politischen Rivalen ein Verkehrschaos
in dessen Beritt organisiert haben soll. Auf ihre Anweisung hin sollen zwei
von drei Spuren auf die George Washington Bridge von New Jersey nach New
York gesperrt worden sein, was vier Tage Dauerstau an einer der
verkehrsreichsten Brücken der Welt zur Folge hatte. Die Aktion sollte den
demokratischen Bürgermeister von Fort Lee treffen, der Christie vor dessen
Wiederwahl zum Gouverneur im Herbst die Unterstützung verweigert hatte.
Hunderte neue interne Dokumente und E-Mails, die am Freitagabend
veröffentlicht wurden, werfen ein Schlaglicht auf den massiven Ärger, die
die offenbar künstlich erzeugte Verkehrsbehinderung bei Bürgern und
verantwortlichen Funktionären auslöste. „Ich hatte gerade ein unangenehmes
Gespräch mit dem Polizeichef von Fort Lee und dessen Stellvertreter über
den Stau im Bezirk, der den reibungslosen Verkehrsfluss von
Notfallfahrzeugen“ verhindere, schrieb der für die Brücke zuständige
Manager Robert Durando etwa am 9. September in einer Email. „Fort Lee ist
nicht glücklich“, fügte er hinzu.
In einer weiteren Email, in der vier Tage später die Wiedereröffnung der
Spuren angeordnet wurde, äußerte der Chef des Brückenbetreibers, Patrick
Foye, harsche Kritik. Die Entscheidung, die Spuren zu schließen, sei
„Missbrauch“, schrieb er. „Ich glaube, dass dieser hastige und unkluge
Beschluss einen Verstoß gegen das Bundesgesetz darstellt“. Die Mail soll
der damalige Vizechef Bill Baroni dann an die Sekretärin von Christie
weitergeleitet haben.
In einer anderen Nachricht Baronis an Foye hieß es dann später: „Ich bin
gerade auf dem Weg ins Büro, um darüber zu sprechen. Es darf keine
öffentliche Diskussion geben“. Foye entgegnete: „Bill, das ist genau das
Problem: Es gab keine öffentliche Diskussion darüber“.
Der für seine unverblümte Rhetorik bekannte Christie war zuvor mit einer
wortreichen Entschuldigung in die Offensive gegangen. Er fühle sich durch
das Verhalten einiger Personen in seinem Team gedemütigt, sagte er auf
einer fast zweistündigen Pressekonferenz. Er selbst habe von der Aktion
nichts gewusst und sei tief enttäuscht von seiner Vizestabschefin Bridget
Anne Kelly.
Der mögliche Präsidentschaftskandidat gilt – anders als viele seiner
republikanischen Parteikollegen – als Pragmatiker, der sich um die Belange
kleiner Leute kümmert. Der Stau-Skandal – auch „Bridgegate“ genannt –
kratzt an diesem Image.
Die Demokraten in New Jersey könnten die Affäre nun noch monatelang
ausschlachten und Christie immer wieder zur Rechtfertigung zwingen. Denn
nicht nur der US-Staatsanwalt Paul Fishman hat Ermittlungen aufgenommen,
sondern auch die Aufsicht über die Verkehrsgesellschaft Port Authority, die
auf Anweisung aus Christies Büro den Stau ins Werk gesetzt haben soll.
12 Jan 2014
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