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# taz.de -- Goldreserven der Bundesbank: Lagerstätten werden aufgelöst
> Bis 2020 sollen knapp 700 Tonnen des Edelmetalls aus New York und Paris
> nach Frankfurt zurückkehren. Grund dafür ist eine mangelhafte Kontrolle.
Bild: Wieder zuhause: die deutschen Goldbestände.
BERLIN taz | Die Bundesbank holt ihr Gold zurück. Im vergangenen Jahr hat
sie fast 37 Tonnen Gold aus ihren Beständen in New York und in Paris nach
Frankfurt am Main verlagert.
Dieser Goldtransport war lange angekündigt: Im Januar 2013 hatte die
Bundesbank ein neues Konzept vorgestellt, wie sie ihre Goldlagerstätten
organisieren will.
Die Bundesrepublik besitzt Goldreserven von insgesamt 3.391 Tonnen. Davon
lagerten bisher 31 Prozent in Frankfurt bei der Bundesbank, 45 Prozent
waren bei der US-Notenbank Fed in New York untergebracht, 13 Prozent
befanden sich in London und 11 Prozent in Paris.
Bis zum Jahr 2020 will die Bundesbank die Hälfte der deutschen Goldreserven
in ihren eigenen Tresoren lagern. Konkret bedeutet dies: Aus New York
sollen 300 Tonnen Gold und aus Paris 374 Tonnen Gold zurückgeholt werden.
## Goldtransfer ist kompliziert
Das Lager in Paris soll bis 2020 komplett geschlossen werden, weil es mit
der Einführung des Euros seinen Sinn verloren hat. Goldbestände sind als
Notreserve gedacht, um damit bei Währungsturbulenzen benötigte Devisen zu
kaufen. Da aber Frankreich und Deutschland jetzt die gleiche Währung
benutzen, ist dieser Schutzmechanismus überflüssig.
Im Detail ist es jedoch durchaus kompliziert, das Gold wieder
zurückzuholen, wie ein Bericht der Welt am Sonntag jetzt offenbart. Von den
gelieferten 37 Tonnen stammten 32 aus Paris und nur 5 aus New York. Denn
die Barren der Fed haben eine altmodische Form und sollen nun umgeschmolzen
werden. Doch die Kapazität der Schmelzbetriebe ist begrenzt.
Der Umzug spart kein Geld, denn die Deutschen mussten nichts dafür zahlen,
dass sie ihr Gold in New York und Paris lagern durften. Nur in London fällt
eine Gebühr von etwa 500.000 Euro jährlich an.
Der Goldtransfer kam in Gang, weil der Bundesrechnungshof 2012 kritisiert
hatte, dass die deutschen Goldbestände im Ausland nicht ausreichend
kontrolliert würden. Die Prüfer verlangten regelmäßige Stichproben und eine
physische Besichtigung. Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele reiste
daraufhin an die drei Lagerstätten und konnte anschließend berichten, dass
kein deutsches Gold verschwunden sei.
20 Jan 2014
## AUTOREN
Eiken Bruhn
## TAGS
Gold
Bundesbank
Deutschland
Paris
Sepa
Finanzen
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Jürgen Fitschen
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