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# taz.de -- Manipulationsskandal beim ADAC: Die Spitze will bleiben
> Der ADAC-Geschäftsführer schiebt alle Schuld auf den früheren
> Kommunikationschef. Die Grünen halten dessen Abgang dagegen für ein
> Bauernopfer.
Bild: Will oberster gelber Engel bleiben: ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair.
MÜNCHEN taz | Nach den Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“ weist
die ADAC-Führung alle Schuld dem bisherigen Kommunikationschef zu. Michael
Ramstetter habe einen „unverzeihlichen Fehler“ gestanden, den
Geschäftsführung und Präsidium nicht für möglich gehalten hätten, sagte
ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair am Montag in München.
Obermair schloss aus, von seinem Posten zurückzutreten. „Ramstetter hat am
Freitagvormittag ein vollumfängliches Geständnis abgelegt, auf unglaubliche
Art und Weise manipuliert zu haben“, sagte Obermair. Wie viele
Clubmitglieder an der Abstimmung tatsächlich teilgenommen haben, könne er
noch nicht sagen.
Am Montagvormittag fand in der Münchner ADAC-Zentrale eine spontane
Mitarbeiterversammlung statt. Laut Obermair herrschte dort „ein emotionaler
Mix aus Empörung, Wut und Fassungslosigkeit“. Aber er kritisierte auch: „Es
gibt sehr konkrete Hinweise darauf, dass Mitarbeiter Informationen an
Medien durchgereicht haben. Das ist trotz allem nicht richtig.“ In Zukunft
wolle er gefälschte Zahlen durch „organisatorische Maßnahmen“ verhindern.
Wie diese Maßnahmen aussehen sollen, verriet Obermair nicht.
Doch die Diskussion geht längst über die manipulierte Preisvergabe hinaus.
CSU-Chef Horst Seehofer sagte, er sei „nicht überrascht“ von dem Skandal.
Er habe sich in der Diskussion um die von seiner Partei geforderte Pkw-Maut
stets über die Zahlen des ADAC gewundert. „Wir haben immer andere Zahlen
gehabt.“
## BWM fordern Aufklärung
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter mahnte, ein großer Verein wie der ADAC
müsse sich sehr korrekt verhalten. Es müsse geprüft werden, „ob
Autokonzerne Einfluss genommen haben“. Ramstetters Abgang wirke „eher wie
ein Bauernopfer“.
Die Autokonzerne selbst wollen vorerst keine Entscheidung über die weitere
Zusammenarbeit mit dem ADAC fällen. Ein BMW-Sprecher sagte, der Konzern
begrüße die „lückenlose Aufklärung“ und warte das Ergebnis der Prüfung…
Auch ein VW-Sprecher sagte, dem Club werde die Chance gegeben, die Sache
„rückhaltlos aufzuklären“. Der Golf sei trotz des Skandals das
Lieblingsauto der Deutschen, so der Sprecher – das bewiesen etwa die
Verkaufszahlen.
20 Jan 2014
## AUTOREN
Tobias Schulze
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ADAC
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