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# taz.de -- Nach neuen Aufdeckungen: ADAC-Chef will reinemachen
> Mit dem Ambulanzflugzeug in den Ägyptenurlaub und per Rettungsheli den
> Fußballrasen föhnen – dem ADAC-Skandal soll eine „grundlegende Reform“
> folgen.
Bild: Eine außerordentliche ADAC-Hauptversammlung gab es seit 1948 nicht mehr.
MÜNCHEN afp | Der in der Dauerkritik stehende ADAC will zum ersten Mal seit
66 Jahren eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Dies kündigte
ADAC-Präsident Peter Meyer am Mittwoch in München im Anschluss an eine
Besprechung des Präsidiums des Automobilclubs an. Der ADAC wolle einen
Reformprozess einleiten, der „vorbehaltlos“ die Struktur und Abläufe der
Organisation auf den Prüfstand stelle, erklärte Meyer.
Laut ADAC gab es in dem mit rund 19 Millionen Mitgliedern größten Verein
Deutschlands zuletzt 1948 eine außerordentliche Hauptversammlung. Meyer
erklärte zur Begründung des ungewöhnlichen Schritts: „Wir sind von den
aktuellen Ereignissen tief betroffen und überzeugt, dass nur ein
umfassendes Maßnahmenpaket die Glaubwürdigkeit des ADAC wieder herstellen
kann“. Einen Termin nannte der Club zunächst nicht.
Laut Meyer soll eine „grundlegende Reform“ auf den Weg gebracht werden, um
aktuelle Schwachstellen zu beheben. Diese umfasse eine Überprüfung der
Führungsgremien, der Vereinsstruktur und wirtschaftlichen Aktivitäten, eine
wesentliche Verbesserung der Transparenz und deutlich stärkere Einbindung
der Mitglieder. Der Reformprozess solle von unabhängigen, externen Experten
begleitet werden.
Derweil gibt es zusätzlich zum Manipulationsskandal beim Autopreis Gelber
Engel weitere Berichte zu einem womöglich missbräuchlichen Einsatz der
Luftrettung des ADAC. Wie die Bild-Zeitung und der Berliner Tagesspiegel
übereinstimmend berichteten, flog der Sohn einer ADAC-Geschäftsführerin
zusammen mit einem Freund in einem Ambulanzflugzeug nach Ägypten, nachdem
die beiden ihren regulären Ferienflieger verpasst hatten. Den Berichten
zufolge trennte sich der ADAC wegen des Vorfalls im Februar vergangenen
Jahres von der Mitarbeiterin.
Wie Die Welt zudem berichtete, kam im Jahr 2006 ein Rettungshubschrauber
zum Einsatz, um vor einem Spiel der 2. Fußball-Bundesliga den Rasen im
Stadion von Eintracht Braunschweig zu trocknen und so eine Absage des
Spiels zu verhindern. Der ADAC gab gegenüber der Zeitung an, der
Föhn-Einsatz sei bezahlt worden. Außerdem sei der Hubschrauber auch für
einen etwaigen Notfall einsatzfähig gewesen.
Das Magazin Stern berichtete, dass Hubschrauber der ADAC-Luftrettung GmbH
nicht nur vom Präsidium des Automobilclubs für Reisen genutzt wurden. Auch
die 18 Vorsitzenden der Regionalclubs des ADAC durften demnach mit den
gelben Rettungshubschraubern in die Luft gehen.
29 Jan 2014
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