# taz.de -- Neues Familiengesetz in Frankreich: Vorerst auf Eis gelegt | |
> Nach den Großdemos gegen die Regierungspolitik ist die Verabschiedung des | |
> neuen Familiengesetzes verschoben worden. Begründet wird dies aber mit | |
> Terminproblemen. | |
Bild: Nichts anderes geht: eine Demo für Mama, Papa, Sohn und Tochter | |
PARIS afp | Einen Tag nach einer Großdemonstration gegen die | |
Familienpolitik der französischen Regierung hat diese ihre Pläne für ein | |
neues Familiengesetz vorerst auf Eis gelegt. Es werde in diesem Jahr kein | |
Familiengesetz geben, verlautete am Montag aus dem Umfeld von | |
Regierungschef Jean-Marc Ayrault in Paris. | |
Als Gründe wurden notwendige „Vorbereitungsarbeiten“ für den Gesetzestext | |
und ein „bereits dichter parlamentarischer Kalender“ genannt. Ursprünglich | |
hätte das neue Familiengesetz im April das Kabinett passieren und im | |
zweiten Halbjahr der Nationalversammlung vorgelegt werden sollen. | |
Am Sonntag waren in Paris nach Polizeiangaben 80.000, nach | |
Veranstalterangaben sogar eine halbe Million Menschen gegen eine in ihren | |
Augen „familienfeindliche“ Politik der regierenden Sozialisten auf die | |
Straße gegangen. Zu den Protesten aufgerufen hatte das konservative Bündnis | |
„Demo für alle“, das bereits die treibende Kraft hinter den Massenprotesten | |
gegen die Einführung der Homo-Ehe in Frankreich war. | |
Die Demonstranten protestierten unter anderem dagegen, lesbischen Frauen | |
ein Recht auf künstliche Befruchtung einzuräumen oder die Leihmutterschaft | |
zu legalisieren, wie es einige sozialistische Abgeordnete wollen. | |
Im bisherigen Entwurf für das neue Familiengesetz war dies allerdings gar | |
nicht vorgesehen, die Regierung betonte zudem am Montag, dies solle sich | |
nicht ändern. Geplant war vielmehr unter anderem, die rechtliche Stellung | |
von Stiefeltern bei der Erziehung der Kinder ihrer Lebenspartner zu | |
stärken. | |
3 Feb 2014 | |
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