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# taz.de -- In Pakistan verschleppt: Deutsche Geisel fleht um Hilfe
> Seit Januar 2012 halten Extremisten in Pakistan einen Entwicklungshelfer
> in ihrer Gewalt. In einem Video bittet der Verschleppte nun Kanzlerin
> Merkel um Hilfe.
Bild: Von hier wurden die Entwicklungshelfer entführt: Multan im Osten Pakista…
ISLAMABAD dpa | Mehr als zwei Jahre nach der Entführung durch Extremisten
in Pakistan gibt es ein Lebenszeichen eines deutschen Entwicklungshelfers.
Der arabische Fernsehsender Al Aan [1][strahlte am Donnerstagabend Auszüge
aus Videos] aus, in denen sich der Deutsche nach Angaben des Senders an die
Bundesregierung, an seine Ehefrau und an seinen Arbeitgeber, die Deutsche
Welthungerhilfe, wendet.
Der Entwicklungshelfer appelliert in dem ausgestrahlten Teil an
Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Falls notwendig, kommen Sie selber nach
Pakistan, protestieren Sie und kehren Sie nicht ohne mich zurück. Meine
Hoffnung liegt auf Ihnen, Frau Merkel.“
Der Deutsche macht außerdem auf seine äußerst schwierige Lage aufmerksam:
„Ich will leben. Ich habe Angst. Ich will hier weg. Ich will zu meiner
Familie zurückkehren.“ Er sei inzwischen schwach geworden. „Ich leide unter
Panikanfällen und Herzrhythmusstörungen. Ich habe hohen Blutdruck. Ich kann
nachts nicht schlafen. (...) Ich fürchte um mein Leben.“
An die Adresse seiner Ehefrau sagte der Verschleppte, sie solle die
Öffentlichkeit suchen, an die Medien gehen und von Berlin den
größtmöglichen Druck auf die Regierung in Islamabad verlangen.
## Seit zwei Jahren verschollen
Der Entwicklungshelfer war am 19. Januar 2012 mit einem italienischen
Kollegen aus dem gemeinsamen Haus in der ostpakistanischen Stadt Multan in
der Provinz Punjab verschleppt worden. Nach Angaben von Al Aan gab es von
dem Italiener kein neues Lebenszeichen.
Der Sender berichtete, der Deutsche gebe in den Videos an, die Aufnahmen
seien bereits vom 22. Mai vergangenen Jahres entstanden. Das einzige zuvor
aufgetauchte Video war kurz vor Weihnachten 2012 ausgestrahlt worden.
Damals war die Geisel 59 Jahre alt.
Ein Stammesangehöriger in Nord-Waziristan, der anonym bleiben wollte, hatte
der Nachrichtenagentur dpa im Januar gesagt, er habe noch im November beide
Geiseln gesehen. Sie würden in derselben Gegend festgehalten, seien aber
nicht zusammen. Die beiden Europäer waren nach Angaben aus
Extremistenkreisen von den pakistanischen Taliban (TTP) verschleppt worden,
wurden danach aber an andere Gruppen mit Verbindungen zum Terrornetz
Al-Kaida weitergegeben.
Der Deutsche fordert in seinen offenbar von einem Blatt abgelesenen
Äußerungen, die Bedingungen der Geiselnehmer zu akzeptieren. Aus
Extremisten-Kreisen hatte es im Januar geheißen, die Entführer forderten
Lösegeld in unbekannter Höhe und die Freilassung von Mitkämpfern aus
pakistanischer Haft. Während die Geisel in dem Video spricht, ertönt
plötzlich ein Schuss. Der Mann sagt daraufhin: „Das könnte meine letzte
Nachricht gewesen sein.“
14 Feb 2014
## LINKS
[1] http://akhbar.alaan.tv/news/post/27372/germany-hostage-kidnap-extremists-pa…
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