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# taz.de -- Titelverteidigerin im Riesenslalom: Partout keine Siegeskandidatin
> Viktoria Rebensburg gewann Gold in Vancouver. Ob die 24-Jährige den
> Olympiasieg im Riesenslalom am Dienstag wiederholen kann, ist fraglich.
Bild: Sieht sich als Jägerin der Favoritinnen: Viktoria Rebensburg.
Es ist ja nicht so, dass es ihr an Ehrgeiz mangeln würde. Gut laufen will
sie natürlich, zumal sie ja zu den elegantesten und filigransten
Technikerinnen im Ski-Alpin-Bereich zählt: Aber im vorigen November
erkrankte die Riesenslalomkönnerin Viktoria Rebensburg, am Tegernsee
heimisch, an einem üblen Lungeninfekt. Für eine Sportlerin, die mitten in
der Saison steht, war das gravierend.
Mehr als fünf Wochen musste sie ihren Trainingsplan aussetzen. In den
Wettbewerben vor Sotschi klagte sie schon über Entkräftung und,
logischerweise, Formmangel. Entmutigen ließ sich die Athletin, die mit
einem ausnehmend sonnigen Lächeln beim Einmarsch der Nation vorvorigen
Freitag bei der Eröffnungsfeier mitmachte, keineswegs. Sie wollte in drei
Disziplinen antreten – sie weiß ja, dass Olympische Spiele nicht vom
Verzagen leben.
Rückblende: 2010 in Vancouver holte die damals 20-Jährige Gold im
Riesenslalom. Das war insofern spektakulär, als sie ohne größere
Erwartungen gestartet war und im zweiten Lauf doch der gesamten Weltspitze
davonwedelte. Schlecht gelaunte Stimmen aus der Skiszene, die ihren Erfolg
für eine Tageslaune hielten, konterte Rebensburg auf ihre Weise: mit zwei
Weltcupsiegen im Riesenslalom.
Doch so ganz konnte die Bayerin, die sich den Dialekt ihrer Heimat noch
nicht hat abschleifen lassen, an ihre Glanzleistung von 2010 nie mehr
anknüpfen. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Garmisch-Partenkirchen wurde
sie Fünfte. In Schladming 2013 hatte sie mit Materialproblemen zu kämpfen,
wurde Achte im Super-G und Elfte im Riesenslalom.
## Erweiterter Favoritenkreis
In Sotschi fuhr sie bislang an Medaillenrängen deutlich vorbei. In ihren
Nebendisziplinen, Abfahrt und Super-G, belegte sie den 15. bzw. 9. Platz.
Als olympische Titelverteidigerin im Riesenslalom richten sich dennoch alle
Erwartungen am Dienstag (ZDF, acht Uhr) auf sie, wenngleich ihr Trainer sie
lediglich zum erweiterten Favoritinnenkreis gezählt wissen will – er will
seine Athletin nicht allzu sehr unter Druck setzen. Doch Viktoria
Rebensburg lässt sich andererseits nicht beunruhigen.
Mit einem wie natürlich wirkenden Lächeln erklärt sie in Interviews, dass
sie die Jägerin sei – also den Status der Favoritin nicht akzeptieren will.
Vielleicht braucht sie wieder das Gefühl von Vancouver, dass niemand sie
auf dem Zettel hat, um sich hinterher umso krasser auf ihm einzutragen.
Nach ihrer langen Erkrankung sei es für sie vor allem schön, aktiv ins
Geschehen einzugreifen, gibt sie öffentlich zu Protokoll.
Außenseiterinnendasein spornt sie offenbar an.
17 Feb 2014
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