# taz.de -- Youtube muss Anti-Islam-Film sperren: „Irreparabler Schaden“ | |
> Der Film „Die Unschuld der Muslime“ darf nicht mehr auf Youtube zu sehen | |
> sein. Eine Schauspielerin sei vom Filmemacher getäuscht worden, urteilt | |
> ein US-Gericht. | |
Bild: Cindy Lee Garcias Stimme wurde nachträglich neu synchronisiert, später … | |
LOS ANGELES afp | Die Videoplattform YouTube ist von einem US-Gericht | |
angewiesen worden, den umstrittenen Anti-Islam-Film „Die Unschuld der | |
Muslime“ zu sperren. Ein US-Berufungsgericht gab am Mittwoch der Forderung | |
der Schauspielerin Cindy Lee Garcia zur Sperrung des Amateurfilms Recht. | |
Sie hatte angegeben, für den Film verpflichtet worden zu sein, ohne dass | |
die Filmemacher sie über dessen anti-islamische Zielrichtung informiert | |
hätten. Nachdem der Film bei Muslimen weltweit für Empörung und in einigen | |
Ländern zu gewaltsamen Protesten geführt hatte, habe sie Todesdrohungen | |
erhalten. | |
Der Richter Alex Kozinski sah es als erwiesen an, dass Garcia „irreparablen | |
Schaden“ erleiden könnte, sollte der Film im Netz bleiben. Der | |
Internetkonzern Google wurde daher angewiesen, den Film von seiner | |
Videoplattform YouTube zu nehmen. Google hatte sich zuvor geweigert, den | |
Film aus dem Angebot zu nehmen, da dies gegen das Recht auf freie | |
Meinungsäußerung verstieße. Auf die Entscheidung von Mittwoch gab es | |
zunächst keine Reaktion von dem Konzern. | |
Laut dem Gerichtsurteil wurde Garcia von dem Produzenten Mark Basseley | |
Youssef für einen Film mit dem Arbeitstitel „Wüstenkrieger“ gecastet. Erst | |
als der Amateurfilm auf YouTube veröffentlicht wurde, habe Garcia | |
festgestellt, dass das Filmmaterial in Wahrheit für einen anti-islamischen | |
Film über das Leben des Propheten Mohammed bestimmt war. Ihre Äußerungen in | |
dem Film wurden dabei neu synchronisiert, so dass sie etwa sagte: „Ist Dein | |
Mohammed ein Kinderschänder?“ | |
Der Film löste im September 2012 teils gewaltsame Proteste aus, in deren | |
Zuge bei einem Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi der | |
US-Botschafter Chris Stevens und drei seiner Mitarbeiter getötet wurden. | |
Der Filmemacher Youssef, der auch unter den Pseudonymen Nakoula Basseley | |
Nakoula und Sam Bacile auftrat, wurde wegen Verstoßes gegen seine nach | |
einem früheren Vergehen verhängten Bewährungsauflagen inhaftiert, kam | |
vergangenes Jahr aber wieder frei. | |
27 Feb 2014 | |
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