Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Verschollenes Flugzeug in Malaysia: Es bleibt mysteriös
> Die Ermittlungen zum Flug MH370 konzentrieren sich jetzt auf die beiden
> Piloten. Gesucht wird die Boeing von Kasachstan bis in den Indischen
> Ozean.
Bild: Hat Einzug in die Kunst gefunden: vermisste Boeing von Malaysia Airlines,…
BANGKOK taz | Das Verschwinden der Boeing der Malaysia Airlines mit der
Flugnummer MH 370 bleibt mysteriös. Inzwischen wurde die Suche ausgeweitet:
Zwischen Kasachstan und dem südlichen Indischen Ozean beteiligten sich
jetzt 26 Länder daran, so Malaysias Verkehrsminister Hishammuddin Hussein
am Montag in Kuala Lumpur.
Seit mehr als einer Woche ist die Maschine mit 239 Menschen an Bord
verschollen. Sie war am 8. März von Kuala Lumpur Richtung Peking gestartet,
eine Stunde später rissen Funk- und Radarkontakt ab. Einen Notruf gab es
nicht. Seit dem Wochenende konzentrieren sich die Ermittlungen zunehmend
auf die beiden Piloten. Die Wohnungen des Flugkapitäns Zaharie Ahmad Shah
und des Kopiloten Fariq Abdul Hamid wurden durchsucht. Doch warnte Malaysia
vor „voreiligen Schlüssen“.
Verkehrsminister Hussein erklärte, die letzten empfangenen Worte aus dem
Cockpit seien gesprochen worden, nachdem das Kommunikationssystem offenbar
vorsätzlich abgeschaltet worden war. Derjenige, der mit den Worten „In
Ordnung, gute Nacht“ grüßte, wusste offenbar, dass zumindest eines der
beiden Systeme an Bord gekappt worden war. Malaysia Airlines geht davon
aus, dass dieser letzte Gruß vom Kopiloten stammte. Nur wenig später sei
auch der Transponder ausgeschaltet worden, der automatisch Daten an die
Flugaufsicht sendet. Das alles schürt Mutmaßungen über eine Entführung oder
Sabotage.
Nach Auswertung von Radar- und Satellitendaten gehen die Behörden davon
aus, dass das Flugzeug gezielt von seinem planmäßigen Kurs über das
Südchinesische Meer abwich und sich dann noch stundenlang in der Luft
befand: Demnach flog es über die malaysische Halbinsel in nordwestlicher
Richtung auf die Andamanensee. Bislang gab es aber weder
Lösegeldforderungen, noch bekannte sich jemand zu einer Entführung. Doch
wird nach Angaben malaysischer Polizeikreise neben Entführung und Sabotage
auch wegen Terrorismus ermittelt.
## Täglich neue Spekulationen
Anders als das Nachbarland Indonesien blieb Malaysia bisher von
Terroranschlägen verschont. Doch wurden Malaysier wiederholt als ranghohe
Mitglieder des südostasiatischen Terrornetzwerks Dschamaat-i-Islami
identifiziert. Thailand beschuldigt Malaysia, muslimischen Separatisten aus
Südthailand Zuflucht zu gewähren. Es gibt aber keine konkreten Hinweise auf
Täter.
Angesichts teilweise widersprüchlicher und zögerlicher Informationen sowie
täglich neuer Spekulationen gerät Malaysia in die internationale Kritik.
China ist verärgert, weil mehr als 150 der Passagieren chinesische
Staatsangehörige waren. „Angesichts der heutigen Technologie riecht der
Zeitverzug entweder nach Vernachlässigung von Pflichten oder einem Zögern,
Informationen umfassend und rechtzeitig mitzuteilen. Das wäre
unerträglich“, schrieb Chinas Agentur Xinhua. Auch die
Geheimdienstsupermacht USA hätte besser arbeiten müssen.
„Auch mein Land vermisst Söhne und Töchter“, wehrte sich Malaysias
Verkehrsminister Hussein. „Aber es wäre unverantwortlich, nicht
verifizierte Informationen herauszugeben.“ Das Verschwinden des Flugzeug
ist auch innenpolitisch brisant: Malaysias Regierung, die sonst
Oppositionspolitiker und Kritiker mit Schmierkampagnen überzieht oder auf
andere Weise mundtot macht, steht nun als inkompetent dar. Die Regierung
sei gewohnt, ihren Kopf durchzusetzen, aber in dieser Krise stünden
offizielle Stellen auf einmal in für sie ungewohnter Weise in der
Verantwortung, erklärte die Anwältin Ambiga Sreenevasan.
17 Mar 2014
## AUTOREN
Nicola Glass
## TAGS
Malaysia Airlines
MH370
Flugzeugentführung
Malaysia
Malaysia
MH370
MH370
Flugzeug
Flug MH370
Malaysia
Friedrich Küppersbusch
Malaysia
Flugzeugabsturz
Malaysia Airlines
Malaysia Airlines
## ARTIKEL ZUM THEMA
Verschollener Flug MH370: Unbequeme Trauer der Angehörigen
Sechs Monate nach dem Verschwinden von MH370 fühlen sich die Angehörigen
alleingelassen. Die Polizei in Peking geht gegen Trauernde vor.
Suche nach Flug MH370: Wrackteile möglicherweise gesichtet
Ein Objekt soll 22 Meter lang und 30 Meter breit sein und vom
verschwundenen Flugzeug stammen. Ein chinesischer Satellit hat etwas im
Indischen Ozean entdeckt.
Verschwundener Flug MH370: Nichts zu sehen bei dem Nebel
Weitab vom australischen Festland hoffen die Ermittler auf Hinweise zum
vermissten Flugzeug und den 239 Menschen an Bord. Konkrete Erkenntnisse
gibt es noch nicht.
Verschwundenes malaysisches Flugzeug: Objekte im Ozean gesichtet
Auf Satellitenbildern haben australische Behörden zwei mögliche Trümmer des
verschollenen Flugzeugs entdeckt. Aber der australische Premier gibt sich
zurückhaltend.
Verschollene malayische Maschine: Malediven sahen Flieger
Bewohner der Malediven wollen am Tag des Verschwindens von Flug MH370 einen
Jet im Tiefflug gesichtet haben. Derweil zahlt die Allianz
Versicherungssummen aus.
Verschollenes malaysisches Flugzeug: Angehörige drohen mit Hungerstreik
Die Informationspolitik zum Verschwinden der Boeing 777 bringt die
Angehörigen chinesischer Passagiere zur Verzweifelung. Australische
Behörden suchen jetzt mit.
Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Die verschwundene Boeing könnte in Berlin stehen, Hoeneß aus dem Knast
weiterregieren und Markus Lanz sollte für das Freihandelsabkommen
eintreten.
Verschollenes malaysisches Flugzeug: Absichtlicher Routenwechsel
Die Kommunikationssysteme der verschollenen Malaysia-Air-Maschine wurden
vorsätzlich manipuliert, das Flugzeug verließ seine geplante Route. Eine
Entführung ist möglich.
Verschwundenes Flugzeug in Südostasien: Rätselraten geht weiter
Die verschwundene Maschine von Malaysia Airlines flog nach dem letzten
Funkkontakt womöglich noch vier Stunden weiter. Indes sind die Piloten
unter Verdacht.
Verschwundenes Flugzeug in Südostasien: Noch immer keine Spur
Auch am dritten Tag der Suche gibt es keine Spur von dem malaysischen
Passagierjet. Die Behörden gehen jedem Verdacht nach: Unglück, Anschlag
oder Entführung.
Vermisstes malaysisches Flugzeug: Motorversagen oder Explosion?
Die Suche nach der Boeing 777 im Südchinesischen Meer geht weiter. Die
Behörden prüfen mehrere offenbar falsche Identitäten von Fluggästen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.