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# taz.de -- Deutschland führt den Yuan ein: Frankfurt erhält Vorzug aus Peking
> Die Bankenstadt soll 2015 der erste Finanzplatz in Europa mit freiem
> Handel der chinesischen Währung sein. Hessens Wirtschaftsminister
> Al-Wazir ist glücklich.
Bild: Große Freude: In Frankfurt rollt der Yuan.
PEKING taz | Paris, Luxemburg, Zürich – alle haben um Peking geworben. Das
Rennen hat aber Frankfurt gemacht. Die chinesische Führung verkündete am
Wochenende, dass sie sich für die deutsche Bankenmetropole entschieden hat.
Es handelt sich um den ersten Finanzplatz in Kontinentaleuropa, der den
Zuschlag für den freien Yuan-Handel erhalten hat.
Das geplante Frankfurter Handelszentrum für den Yuan werde „große
wirtschaftliche Vorteile für deutsche und chinesische Unternehmen haben“,
sagte Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) in Frankfurt.
Vorteile seien deutlich sinkende Transaktionskosten bei
grenzüberschreitendem Handel, bessere Absicherungsmöglichkeiten bei
Wechselkursrisiken und ein vereinfachter Zugang zum chinesischen Markt.
2015 soll es losgehen.
Der bislang streng regulierte chinesische Yuan ist auf dem Weg, zu einer
Weltwährung aufzusteigen. Wo der Yuan als Erstes gehandelt wird und eine
entsprechende Infrastruktur entsteht, wird er auch chinesische Investoren
anziehen, hofft Al-Wazir. In der Praxis wird wohl auch bald anderswo in
Europa mit Yuan gehandelt werden. Doch in der Finanzwelt kann schon ein
Vorsprung von wenigen Monaten von Vorteil sein.
## Der Außenhandel hilft
Dass die chinesische Führung Deutschland bevorzugt, ist in erster Linie auf
den boomenden Handel zwischen den Staaten zurückzuführen. Mehr als 8.000
deutsche Firmen sind in der Volksrepublik aktiv. Die Zahl der chinesischen
Unternehmen in Deutschland dürfte die 2.000er-Marke geknackt haben. In
keinem anderen europäischen Land hat China in den vergangenen Jahren so
viel investiert wie in Deutschland.
Bislang unterliegt der Yuan strengen Kontrollen der chinesischen
Zentralbank, die wiederum direkt der Staatsführung unterstellt ist. Er darf
in großen Mengen weder ein- noch ausgeführt werden und war bis vor Kurzem
außerhalb der chinesischen Landesgrenzen nicht frei handelbar.
Derzeit hat China seine Währung eng an den Dollar gekoppelt und lässt
täglich marktgetriebene Schwankungen von aktuell maximal 2 Prozent zu. Doch
diese restriktive Währungspolitik bremst die Expansion chinesischer
Investoren im Ausland, die in den vergangenen Jahren viel Kapital angehäuft
haben. Deshalb will die chinesische Führung nun die Liberalisierung
beschleunigen. Experten gehen davon aus, dass der Yuan bereits ab 2017 frei
konvertierbar ist.
31 Mar 2014
## AUTOREN
Felix Lee
## TAGS
Währung
Yuan
Frankfurt
Börse
China
Datenschutz
China
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