# taz.de -- Halbfinale DFB-Pokal: Dortmund fährt nach Berlin | |
> In einem offensiven, temporeichen Spiel hat Borussia Dortmund den VfL | |
> Wolfsburg geschlagen und zieht ins Pokalfinale ein. Fürs Top-Finale | |
> fehlen nun die Bayern. | |
Bild: Man war vorbereitet beim BVB – die Finalschals lagen bereit | |
DORTMUND dpa | Borussia Dortmund hat mit einem Kraftakt und phasenweise | |
tollem Kombinationsspiel seine Vorarbeit für ein Traumfinale im DFB-Pokal | |
gegen den FC Bayern geleistet. In einem hochklassigen Spiel gewannen die | |
Westfalen am Dienstagabend mit 2:0 (2:0) gegen den unermüdlichen VfL | |
Wolfsburg. Vor 80.200 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion | |
gelangen Henrich Mchitarjan (12. Minute) und Robert Lewandowski (43.) mit | |
seinem 100. Pflichtspieltor die Treffer für die BVB-Profis, die sich von | |
ihren Fans nach dem Schlusspfiff im Finale-T-Shirt minutenlang feiern | |
ließen. | |
„Wir haben Glück gehabt, aber das hat sich die Mannschaft auch verdient in | |
den vergangenen Wochen“, kommentierte Trainer Jürgen Klopp und fasste | |
zusammen: „Auf einer Felge ins Finale.“ Trotz des 2:0 sei es komplett eng | |
gewesen, meinte Abwehrchef Mats Hummels. „Das war ein hartes Stück Arbeit“, | |
pflichtete auch Kapitän Sebastian Kehl bei. Gleichwohl zeigten die | |
Dortmunder gegen einen starken Gegner teilweise wieder berauschenden | |
Tempo-Fußball. | |
Die Münchner können am Mittwoch mit einem Sieg in ihrem Halbfinale gegen | |
den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern nachlegen und am 17. Mai in Berlin | |
die Neuauflage des Endspiels von 2012 perfekt machen. Damals hatten die | |
Dortmunder als Meister zum dritten Mal den Cup geholt, in dieser Saison | |
wird es die einzige Titelchance sein. | |
Zehn Tage nach dem 2:1-Sieg im Liga-Duell brauchten die Schwarz-Gelben | |
diesmal keine Halbzeit, um in Schwung zu kommen. Stattdessen lieferten sich | |
beide Mannschaften in ihrem ersten Duell im Pokal von der ersten Minute an | |
ein rasantes Spiel. Kein Geplänkel, keine Ballhalterei. Grund zum Jubeln | |
hatten aber nur die BVB-Fans. Bei einem der schnellen Dortmunder Konter | |
kurvte Mchitarian von der rechten Seite nach innen und zog ins kurze Eck | |
ab. | |
## Fünf Torchancen ungenutzt | |
Nur zeigte sich Wolfsburg davon unbeeindruckt. So wie vor einem Jahr | |
ebenfalls in der Vorschlussrunde beim 1:6 gegen den späteren Titelträger FC | |
Bayern wollten sich die Wölfe auf keinen Fall wieder verabschieden. | |
Allerdings gelang ihnen partout kein Tor. Luiz Gustavo (18.), Ivica Olic | |
(19.), Kevin De Bruyne (21.), Olic und Naldo (33.) sowie Junior Malanda | |
(42./Posten) und De Bruyne scheiterten. | |
Und wurden dafür bestraft. Wie schon beim ersten Treffer leistete der | |
topaufgelegte Marco Reus die Vorarbeit, diesmal vollendete Lewandowski. | |
Nach seinem Jubiläumstreffer hob der designierte Bayern-Angreifer das | |
Trikot, darunter trug er die 100 für sein BVB-Torjubiläum in riesigen | |
schwarzen Zahlen auf gelbem Grund. | |
Schlechte Vorzeichen für die Wolfsburger: Die Dortmunder, bei denen | |
Lewandowki kurz nach dem Seitenwechsel den Außenpfosten traf, kassierten in | |
den bisherigen Pokalspielen in dieser Saison kein Gegentor. Dennoch gaben | |
sich die Wölfe nicht geschlagen. Maximilian Arnold (51.) verzog aber aus 16 | |
Metern, Olic zielte bei einem Kopfballversuch zu ungenau (69.) und Junior | |
Malanda (75.) schoss den Ball aus rund fünf Metern über den Kasten von | |
Roman Weidenfeller. | |
Fünf Minuten später lenkte der BVB-Keeper einen Gustavo-Versuch an den | |
Pfosten. Für den VfL, Meister von 2009, reichte es damit erneut nicht zum | |
ersten Finale seit 1995. „Das ist schade, die Mannschaft hat mehr verdient. | |
Was uns fehlt, ist die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss“, meinte | |
Sport-Geschäftsführer Klaus Allofs. Die BVB-Profis haben hingegen die | |
erneute Reise nach Berlin sicher. | |
16 Apr 2014 | |
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