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# taz.de -- Unesco schützt Welterbe: Deutsche Bank mag Korallen
> Das Geldinstitut wird die Erweiterung des australischen Hafens Abbot
> Point nicht finanzieren. Die Ausbaupläne gefährden das
> Great-Barrier-Riff.
Bild: Das Riff: ein Welterbe.
BERLIN taz | Die Deutsche Bank nimmt Abstand von einer möglichen
Finanzierung des Ausbaus eines australischen Hafens, der das berühmte
Korallenriff „Great Barrier“ schädigen könnte. Das kündigte jetzt die
größte deutsche Bank in einer [1][Erklärung] an. Das Bankhaus unterstütze
Aktivitäten in der Nähe von Welterbestätten nicht, „solange es keine
Einigung zwischen der Regierung und der Unesco gibt, dass die geplanten
Aktivitäten den außergewöhnlichen universellen Wert der Stätte nicht
gefährden“, heißt es darin.
Die Bank beobachte, dass es im Moment keinen Konsens gebe zwischen der
Unesco und der australischen Regierung bezüglich des Ausbaus von des Hafens
Abbot Point im Gebiet des Great-Barrier-Riffes. „Unsere Richtlinie verlangt
mindestens einen solchen Konsensus, daher würden wir keine
Finanzierungsanfragen für einen Ausbau weiter verfolgen“, so die Bank.
Abbot Point soll zum weltgrößten Kohlehafen ausgebaut werden, damit
Australien noch mehr Kohle exportieren kann, unter anderem nach Indien.
Umweltschützer befürchten, dass durch den Hafenausbau das Korallenriff
gefährdet ist. Grund: Um den Hafen für große Schiffe zu vertiefen, sollen
Millionen Kubikmeter Schlamm und Sand ausgebaggert und anschließend im
Ozean verklappt werden.
„Wenn sich dadurch das Wasser eintrübt, sind Korallen und die wichtigen
Seegräser gefährdet“, sagte Heffa Schücking von der [2][Umweltorganisation
„Urgewald]“ der taz. Winde und Strömungen könnten verschmutztes Wasser au…
dann zum Riff treiben, wenn das ausgebaggerte Material weit entfernt im
Meer versenkt würde.
## Gefahr auch durch normalen Hafenbetrieb
Eine weitere Gefahr sieht Schücking auch im normalen Hafenbetrieb. „Wenn
Abbot Point ausgebaut ist, vervierfacht sich der Schiffsverkehr.“ Damit
steige auch das Risiko von Havarien und Ölkatastrophen.
„Wir sind hocherfreut, dass sich die Deutsche Bank dazu durchgerungen hat,
Nein zu Abbot Point zu sagen“, sagte Tony Brown, Umweltschützer und
Tourismusanbieter in der australischen Urlaubsregion. „Der geplante Ausbau
von Abbot Point und die Verklappung des Abraums auf See wäre nicht nur eine
massive Gefahr für dieses sensible Ökosystem, sondern auch für die viele
Gemeinden, die von Tourismus leben.“
## Kein Aus für das Vorhaben
Die Entscheidung der Deutschen Bank bedeutet aber nicht das Aus für den
Hafenausbau. Die Pläne würden dadurch nicht beeinträchtigt, sagte ein
Sprecher des verantwortlichen Gemeinschaftsunternehmens GVK-Hancock am
Freitag.
Umweltgruppen hatten in dieser Woche auch die französische Großbank Societe
Generale zum Rückzug bewegen wollen, scheiterten damit aber auf der
Hauptversammlung des Geldhauses. Als nächstes wollen sie sich die britische
Großbank HSBC vorknöpfen. Greenpeace appellierte an die führenden
australischen Banken, sich ein Beispiel an der Deutschen Bank zu nehmen.
23 May 2014
## LINKS
[1] http://www.db.com/cr/de/fokus/aktivitaeten-in-der-umgebung-von-welterbe-sta…
[2] http://urgewald.org/
## AUTOREN
Richard Rother
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