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# taz.de -- Friedenspreis des Buchhandels: Netztheoretiker Lanier geehrt
> Er hat der „virtuellen Realität“ ihren Namen gegeben: Jaron Lanier,
> Informatiker und Autor, bekommt den Friedenspreis des Deutschen
> Buchhandels.
Bild: Gilt als Erfinder des Begriffs der „virtuellen Realität“: Jaron Lani…
FRANKFURT/MAIN dpa | Der amerikanische Informatiker, Internettheoretiker
und Schriftsteller Jaron Lanier erhält in diesem Jahr den Friedenspreis des
Deutschen Buchhandels. Der 54-Jährige habe erkannt, welche Risiken die
digitale Welt für die freie Lebensgestaltung eines jeden Menschen habe,
heißt es in der Begründung des Stiftungsrats.
Lanier weise auf die Gefahren hin, „die unserer offenen Gesellschaft
drohen, wenn ihr die Macht der Gestaltung entzogen wird und wenn Menschen,
trotz eines Gewinns an Vielfalt und Freiheit, auf digitale Kategorien
reduziert werden“. Der einstige Technologie-Guru, der als Erfinder des
Begriffs „virtuelle Realität“ gilt, war auch als Unternehmer an zahlreichen
digitalen Entwicklungen beteiligt.
Sein jüngstes Buch („Wem gehört die Zukunft“) sei ein Appell, wachsam
gegenüber Unfreiheit, Missbrauch und Überwachung zu sein, heißt es in der
Begründung für die Preisvergabe weiter. Der digitalen Welt müssten
Strukturen vorgeben werden, um die Rechte des Individuums zu achten und die
demokratische Teilhabe aller zu fördern. Lanier, der auch Musiker ist, lebt
im kalifornischen Berkeley bei San Francisco.
Verliehen wird die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung vom Dachverband
der deutschen Buchbranche. Überreicht wird der Preis am 12. Oktober zum
Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche.
Der seit 1950 vergebene Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist eine
der bedeutendsten Auszeichnungen in Deutschland. Geehrt wird damit eine
Persönlichkeit aus dem In- oder Ausland, die vor allem auf den Gebieten
Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens
beigetragen hat.
Zu den bekanntesten Preisträgern gehören Albert Schweitzer (1951), Hermann
Hesse (1955), Astrid Lindgren (1978), Siegfried Lenz (1988), Mario Vargas
Llosa (1996), Jürgen Habermas (2001) und Orhan Pamuk (2005). Im vergangenen
Jahr ging die Auszeichnung an die weißrussische Schriftstellerin und
Regimekritikerin Swetlana Alexijewitsch.
5 Jun 2014
## TAGS
Virtuelle Realität
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Digitale Medien
Schwerpunkt Urheberrecht
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