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# taz.de -- „Spaghettinester“ bei Aldi Nord: Verzicht auf Sklavenprodukt
> Durch Sklavenarbeit produziertes Fischmehl wurde an Garnelen verfüttert,
> die in einem Fertiggericht landeten. Aldi Nord nimmt es nun aus dem
> Regal.
Bild: Ganz so frisch liebt's Apetito dann wohl doch nicht.
BERLIN taz | Aldi Nord will ein Fertiggericht nicht mehr verkaufen, das
offenbar mit Hilfe von Sklavenarbeit produziert wurde. Der Discounter
teilte am Montag der taz mit, „dass das von der Fa. apetito convencience
GmbH & Co. KG hergestellte Produkt ’Spaghettinester‘ (in den Varianten
Garnelen in Weißweinsauce sowie in Kräuter-Knoblauchöl) umgehend aus dem
Sortiment genommen wird.“
In dem Gericht wurden laut Aldi auch Rohwaren des weltgrößten
Garnelenproduzenten CP Foods aus Thailand verarbeitet, der der britischen
Zeitung Guardian zufolge mit Hilfe von Sklaven erzeugtes Fischmehl
verfüttert hat. Ende vergangener Woche hatte der Discounter erklärt, er
wolle Sanktionen einleiten, wenn sich die Vorwürfe bestätigen.
Apetito erklärte, dass die betreffenden Artikel seit Ende 2013 nicht mehr
produziert würden. Im Verkauf befänden sich nur noch Restmengen.
Apetito habe zudem mit dem Vorlieferanten CP Kontakt aufgenommen und diesen
um Stellungnahme gebeten. CP habe deutlich gemacht, dass „Schwachstellen“
im Bereich der Fangschiffe für Futtermittel bestünden. Es sei ein Programm
erarbeitet worden, das nun umgesetzt werde.
Der Guardian hatte ehemalige Sklaven zitiert, die von 20-Stunden-Schichten,
Schlägen, Folter und hinrichtungsähnlichen Morden berichten: „Einige waren
jahrelang auf See. Einigen wurden regelmäßig Methamphetamine angeboten, um
sie wach zu halten. Einige sahen, wie andere Sklaven vor ihren Augen
ermordet wurden.“ CP Foods räumte in einer Pressemitteilung ein, dass das
Problem Sklavenarbeit bei Zulieferern alle Meeresfrüchte-Hersteller in
Thailand betreffe.
16 Jun 2014
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Aldi Nord
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Thailand
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