# taz.de -- Neue Drohne „Skunk“: Gas und Farbe gegen Aufstand | |
> Die Drohne „Skunk“ wurde entwickelt und ausgerüstet, um Aufstände | |
> niederzuschlagen. Der Hersteller verkauft die ersten Exemplare an | |
> Bergbaubetriebe. | |
Bild: Noch müssen die Polizisten das Pfeffergas selbst sprühen, wie hier am 1… | |
BERLIN taz | Sie sieht aus wie ein Spielzeug-Helikopter aus dem | |
Hobbykeller, an den jemand einen Kanister und ein paar Spielzeugpistolen | |
gehangen hat. Der „[1][Skunk Riot Control Copter]“ besitzt vier | |
Druckluftwaffen, die nach Angaben des südafrikanischen Herstellers Desert | |
Wolf bis zu 20 Paintball- oder 80 Pfeffergas-Patronen pro Sekunde | |
verschießen können. | |
Bis zu 4.000 Geschosse kann der Oktokopter laden. Zwei HD-Kameras und eine | |
Wärmebildkamera behalten bei Tag und Nacht den Überblick über die | |
Zielobjekte. Außerdem besitzt die Drohne Mikrofon, Lautsprecher, Licht und | |
Laser. Der Hersteller verspricht, dass sich die Drohnen auch als Schwarm | |
steuern lassen. | |
Das ganze System inklusive Bodensteuerung ist erschwinglich, gerade einmal | |
500.000 südafrikanische Rand, rund 35.000 Euro, soll es kosten. Die ersten | |
25 Exemplare verkauft Desert Wolf nach eigener Aussage ausgerechnet an | |
einen Bergbaukonzern. | |
Immer wieder kommt es im Minenbau zu Aufständen. Aktuell streiken seit | |
Januar 70.000 südafrikanische Bergarbeiter. Ein abschreckendes Beispiel, | |
wie mit den Aufständen umgegangen wird, ist das Massaker am 16. August 2012 | |
in Marikana in der Nähe von Johannesburg. 34 Arbeiter einer Platinmine | |
wurden dort während eines Streiks von der Polizei getötet. | |
## Der „Erfolg“ in Südafrika | |
Ein Sprecher des Herstellerunternehmens sagte [2][gegenüber der BBC], dass | |
solche Ausschreitungen durch die Drohnen vermieden werden sollen. Der | |
„Erfolg“ der Drohne in Südafrika soll die Verkäufe auch auf dem | |
internationalen Markt ankurbeln, sagte Hennie Kieser, Director bei Desert | |
Wolf, [3][dem südafrikanischen Fachmagazin] [4][defenceweb.] | |
Laut BBC soll es für potenzielle Kunden Schauflüge in Europa, Afrika, Nord- | |
und Südamerika geben. Südafrika sei nicht der beste Markt für „Skunk“, | |
sagte Kieser – wegen der restriktiven Drohnengesetze. | |
Die einfachen Operationen, die die Drohne ausführen kann – beobachten, | |
kommunizieren, schießen – wirken im Gegensatz zu dem, was technisch möglich | |
ist, fast schon überholt. Längst arbeiten Forschungsinstitute, [5][auch in | |
Europa], an Drohnen, die Menschen identifizieren und verfolgen können, oder | |
an intelligenten Drohnen, die eigenständig Entscheidungen treffen. | |
19 Jun 2014 | |
## LINKS | |
[1] http://www.desert-wolf.com/dw/products/unmanned-aerial-systems/skunk-riot-c… | |
[2] http://www.bbc.com/news/technology-27902634 | |
[3] http://www.defenceweb.co.za/index.php?option=com_content | |
[4] http://www.defenceweb.co.za/index.php?option=com_content | |
[5] /Auf-der-Luftwaffen-Show-in-Berlin/!138869/ | |
## AUTOREN | |
Svenja Bednarczyk | |
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