| # taz.de -- Sicher im Netz einloggen: Der Trend geht zum Zweitpasswort | |
| > Wer häufig von fremden Computern auf seine Nachrichten zugreift, muss um | |
| > sein Passwort bangen. Eine neue Entwicklung soll das ändern. | |
| Bild: Doppelt gesichert hält besser. | |
| Es geht ganz schnell und tut auch überhaupt nicht weh: Wenn jemand – zum | |
| Beispiel an einem öffentlichen Computer in einem Internetcafé – Passwörter | |
| mitliest, bekommen die Nutzer nichts davon mit. Zumindest erst einmal. | |
| Vielleicht taucht später die eigene E-Mail-Adresse bei einer Warnmeldung | |
| des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf. | |
| Vielleicht erhalten Freunde später auf einmal persönliche Hilferufe per | |
| E-Mail mit der Bitte, Geld per Western Union ins Ausland zu schicken, wo | |
| der Nutzer angeblich hilflos festsitzt. Vielleicht lässt sich mit dem | |
| gestohlenen Login auch schon eine komplette Identität übernehmen. Das ist | |
| vor allem dann einfach, wenn Nutzer das gleiche Passwort bei | |
| unterschiedlichen Diensten verwenden. | |
| Der E-Mail-Anbieter [1][mailbox.org], hinter dem der Provider JPBerlin | |
| steckt, will mit einer Neuentwicklung nun vermeiden, dass Unbefugte | |
| Passwörter abgreifen und damit den zugehörigen E-Mail-Account kapern – egal | |
| ob per Software im Internetcafé oder durch simples | |
| Über-die-Schulter-Schauen. Der Trick: Einmalpasswörter. | |
| Aus dem Online-Banking ist das bereits bekannt: Da gibt es kleine | |
| taschenrechnerähnliche Geräte, die für jede Überweisung eine TAN erzeugen. | |
| Das ist in der Praxis nichts anderes als eine Art Einmalpasswort. Bei | |
| [2][mailbox.org] soll das Erzeugen der Passwörter eine Art USB-Stick | |
| übernehmen. Will ein Nutzer seine E-Mails etwa im Internetcafé abrufen, | |
| kann er, so er die Funktion vorher aktiviert hat, statt seines normalen | |
| Passworts ein vom Generator erzeugtes Einmalpasswort nutzen. Das sendet der | |
| eingestöpselte Stick per Knopfdruck in die Eingabemaske auf der Webseite | |
| des E-Mail-Anbieters. | |
| Weil ein einmal generiertes Passwort allein wiederum recht unsicher wäre – | |
| schließlich kann der Stick auch mal verloren gehen – gibt es genau wie beim | |
| Online-Banking noch eine zweite Absicherung. Das ist eine PIN, die der | |
| Nutzer vorher festgelegt hat. Wollen Unbefugte Zugang zu dem E-Mail-Konto | |
| müssten sie also sowohl die PIN mitlesen, als auch den Passwortgenerator | |
| entwenden. | |
| Nutzern des Dienstes muss die zusätzliche Sicherheit allerdings einiges | |
| Wert sein: 35 Euro müssen Anwender für die Anschaffung des Passwortsticks | |
| zahlen. Sollte die Methode Schule machen, lässt sich das Gerät allerdings | |
| auch bei anderen Onlinediensten zum Generieren von Passwörtern einsetzen. | |
| 23 Jun 2014 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://mailbox.org | |
| [2] http://mailbox.org | |
| ## AUTOREN | |
| Svenja Bergt | |
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