# taz.de -- Krise im Irak: Keine „nationale Rettung“ in Sicht | |
> Ministerpräsident al-Maliki lehnt eine Einheitsregierung und seinen | |
> Rücktritt ab. US-Außenminister John Kerry hatte eine Regierungsbildung | |
> bis zum 1. Juli verkündet. | |
Bild: Eine gütliche Einigung sieht anders aus. | |
BAGDAD dpa/ap | Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki will keine | |
neue Einheitsregierung bilden. Eine „Regierung der nationalen Rettung“ | |
stelle einen Putsch gegen die Verfassung und den politischen Prozess dar, | |
sagt er in einer Stellungnahme. Al-Maliki lehne auch einen Rücktritt ab, | |
meldete der arabische Nachrichtenkanal Al-Arabija am Mittwoch. | |
US-Außenminister John Kerry hatte am Dienstag nach Besuchen in Bagdad und | |
der kurdischen Autonomieregion im Norden des Landes verkündet, die | |
führenden Politiker des Landes seien zur Bildung einer Einheitsregierung | |
bereit. In ihr sollen Schiiten, Sunniten und Kurden gleichermaßen vertreten | |
sein. | |
Nach Gesprächen mit Al-Maliki sagte Kerry, dieser werde bis 1. Juli mit der | |
Regierungsbildung beginnen. Al-Maliki blieb in seiner Rede jedoch vage und | |
appellierte lediglich an alle politischen Kräfte, sich mit den Prinzipien | |
der irakischen Demokratie zu versöhnen. | |
Kerry hatte in seien Gesprächen auf die schnelle Bildung eines solchen | |
Bündnisses gedrungen, um den Zerfall des Landes zu verhindern. „Der Irak | |
steht vor einer existenziellen Bedrohung, und die irakischen Führer müssen | |
dieser Bedrohung mit der gebotenen Eile begegnen“, hatte er gesagt. | |
Rund zwei Wochen nach Beginn des Vormarsches der extremistischen | |
Isis-Milizen steht das Land vor einer Teilung. | |
25 Jun 2014 | |
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