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# taz.de -- Medienkonzern Mecom: Das letzte Zucken der Heuschrecke
> Mecom tritt seine letzten Reste ab, darunter auch das dänische Medienhaus
> Berlingske. Das hat nun den dritten ausländischen Investor in 15 Jahren.
Bild: Drohende Stellenstreichungen: Das Stammhaus der Berliner Zeitung am Alexa…
Als „Heuschrecke“ wurde Mecom, dem zeitweise die Berliner Zeitung und die
Hamburger Morgenpost gehörte, auch in der taz charakterisiert. Nun wird der
Medienkonzern des britischen Finanzinvestors David Montgomery selbst
geschluckt.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass die belgische Mediengruppe De
Persgroep das übernehmen will, was noch übrig ist, nachdem sich Mecom 2009
aus Deutschland, 2011 aus Polen und ein Jahr später aus Norwegen
zurückgezogen hatte.
Für umgerechnet knapp 250 Millionen Euro übernimmt De Persgroep, die
holländische Lokalzeitungsgruppe Wegener und das dänische Medienhaus
Berlingske. Für Berlingske, das Dänemarks älteste Tageszeitung Berlingske
Tidende verlegt, ist das nun schon der dritte ausländische Eigentümer
binnen 15 Jahren. 2000 hatte der damalige Großaktionär und Reeder Mærsk
Mc-Kinney Møller seine Aktien an den norwegischen Orkla-Konzern verkauft –
angeblich aus Wut darüber, dass ausgerechnet „seine“ Zeitung Enthüllungen
über die Waffengeschäfte seines Vaters mit Nazi-Deutschland veröffentlicht
hatte.
2006 kaufte Mecom die Zeitung auf – ein Eigentümer, der weder Interesse
noch Kapital für die Entwicklung der Berlingske Tidende hatte. Dabei gehört
sie mit Politiken und Jyllands-Posten zu den „großen Drei“ der dänischen
Qualitätszeitungen.
Der Medienforscher Frands Mortensen findet es „sehr positiv“, wenn das
renommierte Blatt nun statt Investoren wieder einem publizistischen
Unternehmen gehöre. Aber vermutlich dürfte De Persgroep wenig Interesse an
einem langfristigen Engagement in Dänemark haben. Vor zehn Jahren wollten
bereits der schwedische Bonnier- und der deutsche Springer-Verlag
Berlingske kaufen. Doch das war, bevor die „großen Drei“ in nur drei
Jahren, von 2010 bis 2013, 27 Prozent ihrer Print-LeserInnen verloren.
8 Jul 2014
## AUTOREN
Reinhard Wolff
## TAGS
Verlagswesen
Berliner Zeitung
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