# taz.de -- Kommentar: Klaus Wolschner über Müllabfuhrfragen: Senat will nicht | |
> Die Senatsvertreter orientieren sich offenbar ausschließlich an | |
> schlechten Erfahrungen. | |
Bild: In Sachen Müll sind in Bremen alle merkwürdig schweigsam, das musste im… | |
Der vertrauliche „erste Zwischenbericht“ des Senats zur Zukunft der | |
Müllabfuhr liest sich wie eine Grundsatzkritik an staatlicher Verwaltung. | |
Da fragt man sich: Wenn die Kommune die Müllabfuhr nicht organisieren kann, | |
warum hat Bremen nicht längst sensiblere Aufgaben wie die Organisation von | |
Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen oder Universitäten privaten Firmen | |
überlassen? | |
Die Senatsvertreter denken dabei vermutlich an notorische Problemfälle wie | |
die Klinik-Holding – oder auch den Umweltbetrieb, der ja für den Müll | |
zuständig wäre. Der wurde in den letzten Jahren in ein organisatorisches | |
Desaster getrieben. Aber es gibt auch positive Beispiele. Die | |
Straßenbahn-Gesellschaft BSAG hat einen gut organisierten Fuhrpark und sie | |
kann mit Personal umgehen. | |
Hamburg organisiert seine Müllabfuhr übrigens in der Form einer „Anstalt | |
öffentlichen Rechts“. Rechtliche und vor allem finanzielle Gründe sprächen | |
dafür, das auch in Bremen zu übernehmen – nur der mögliche | |
Politiker-Einfluss wäre ein Gegen-Argument. Doch in Bremen gibt es bislang | |
kein Gesetz für die Einrichtung von Anstalten öffentlichen Rechts. Und die | |
– für sich genommen völlig risikofreie – Anregung von Ver.di, wenigstens | |
diese Rechtsgrundlage einmal zu schaffen, haben Vertreter der rot-grünen | |
Koalition abgelehnt. Sie wollen es nicht. | |
15 Jul 2014 | |
## AUTOREN | |
Klaus Wolschner | |
## TAGS | |
Bremen | |
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