| # taz.de -- Neues Michael-Jackson-Video: Werbung für alle | |
| > Posthum ist ein Clip von Michael Jackson online erschienen. Eine doppelte | |
| > PR-Kampagne: für Jacksons Musiklabel, aber auch für Twitter. | |
| Bild: Und nun: Reklame. | |
| BERLIN taz | Michael Jackson hat ein neues Video veröffentlicht. „It's | |
| time! The first ever premiere of „A Place With No Name“ right now on | |
| Twitter“, [1][diese Nachricht erschien am Mittwochabend] auf dem Profil des | |
| 2009 plötzlich verstorbenen Weltstars. Das Stück stammt von seinem zweiten | |
| posthum veröffentlichten Album „Xscape“, das im Mai dieses Jahres erschien. | |
| Das Besondere an dieser Nachricht liegt nicht unbedingt darin, dass ein | |
| Musiker, der seit fünf Jahren tot ist, sich live über den | |
| Kurznachrichtendienst zu Wort meldet. Dass die Nachricht eigentlich aus der | |
| Feder der zuständigen Plattenfirma Epic Records stammt und das ganze ein | |
| viraler Marketingtrick ist, dürften die 1,6 Millionen Follower wissen. Das | |
| Spezielle liegt im Format: [2][Einem Video auf Twitter]. | |
| Der Kurznachrichtendienst ist bislang hauptsächlich dafür bekannt, Inhalte | |
| in Linkform zu verbreiten. Seit 2012 ist es möglich, Videos in Tweets | |
| einzubetten, sodass man sie direkt auf der Twitter-Website ansehen kann. | |
| Nun ist es für Werbekunden möglich, auch Videos direkt auf Twitter | |
| hochzuladen, [3][wie das Unternehmen diese Woche bekannt gab]. | |
| Mit dem hauseigenen Programm Twitter „Amplify“ können Firmen Werbekampagnen | |
| über den Kurznachrichtendienst organisieren. Im Rahmen dessen werden unter | |
| anderem sechssekündige Ausschnitte aus Werbeclips der Kunden | |
| zusammengeschnitten, die man dann unüberspringbar vor Videos auf Twitter zu | |
| sehen bekommt. | |
| ## Geben und nehmen | |
| Die Plattenfirma und der Kurznachrichtendienst unterstützten sich also im | |
| Rahmen der exklusiven Videopremiere zu „A Place with no name“ gegenseitig | |
| in ihren Vermarktungsstrategien: Twitter verbreitet die exklusive Premiere | |
| über den eigenen Account und im Gegenzug kann Twitter die enorme Reichweite | |
| der Werbeaktion von Epic Records nutzen, um den Fans Videos schmackhaft zu | |
| machen und ihr Werbekonzept zu stützen. | |
| In allen sozialen Netzwerken mussten sich Nutzer in den letzten Jahren an | |
| mehr Videos und auch an mehr Werbung gewöhnen. Die Reklame verschmilzt | |
| dabei mit den persönlichen Kommunikationskanälen und den Inhalten, auf die | |
| man eigentlich zugreifen möchte. „Sowohl Twitter als auch Facebook | |
| integrieren Video immer tiefer in die allgemeine Nutzererfahrung,“ | |
| [4][sagte Mark Mulligan, Redakteur des Music Industry Blog, der BBC]. „Die | |
| Toleranz von und die Erwartungen an Videos steigen gleichzeitig.“ | |
| Er glaubt nicht daran, dass die Nutzer sich für all die Werbung in ihren | |
| sozialen Netzwerken entscheiden würden, wenn man sie wählen ließe, | |
| gleichzeitig habe das Wachstum an Werbung den Erfolg der Plattformen nicht | |
| geschmälert. „Twitter hat eine kürzere Aufmerksamkeitszeit der Nutzer, mit | |
| der man herumspielen kann“, erklärt Mulligan. Damit scheiden die zum | |
| Beispiel auf Youtube typischen Werbeclips vor Videos aus. Man müsse | |
| individuelle Formate entwickeln. Posthume Videopremieren auf unsterblichen | |
| Onlineprofilen sind wohl eines davon. | |
| 15 Aug 2014 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://twitter.com/michaeljackson/status/499737439754133504 | |
| [2] http://www.bbc.com/news/technology-28787377 | |
| [3] http://blog.twitter.com/2014/introducing-promoted-video-on-twitter | |
| [4] http://www.bbc.com/news/technology-28787377 | |
| ## AUTOREN | |
| Tabea Köbler | |
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