# taz.de -- Klage von Jacksons Mutter abgewiesen: Konzertveranstalter entlastet | |
> Die Jury sieht keine Schuld bei dem Konzertveranstalter an Michael | |
> Jacksons Tod. Die Anwälte von Jacksons Mutter schließen einen Widerspruch | |
> nicht aus. | |
Bild: Was vom King of Pop bleibt: Seine Lieder und der Handschuh. | |
LOS ANGELES ap | Den Veranstalter von Michael Jacksons verhängnisvoller | |
Comeback-Tour trifft nach Ansicht der Geschworenen keine Schuld am Tod des | |
Popstars. Diese Entscheidung gab die Jury am Mittwoch (Ortszeit) nach einem | |
rund fünf Monate langen Prozess in Los Angeles bekannt. Sie wies damit die | |
Klage von Jacksons Mutter Katherine ab, die Veranstalter AEG Live | |
Fahrlässigkeit vorgeworfen und dem Unternehmen eine Mitschuld am Tod ihres | |
Sohnes vor gut vier Jahren gegeben hatte. | |
Im Falle einer Verurteilung hätten dem Veranstalter Schadensersatzzahlungen | |
in dreistelliger Millionenhöhe an Jacksons Mutter und die drei Kinder des | |
„King of Pop“ gedroht. Entsprechend erleichtert zeigte sich der führende | |
AEG-Anwalt Marvin S. Putnam nach dem Urteil: „Ich könnte nicht erfreuter | |
sein über das, was die Jury entschieden hat. Sie hat exakt recht.“ | |
Jacksons Mutter erklärte nach der Entscheidung, sie sei mit dem Urteil | |
einverstanden. Den Prozess hatte sie zuvor als eine „Suche nach der | |
Wahrheit“ bezeichnet. Einer ihrer Anwälte sagte dagegen, man sei enttäuscht | |
von dem Urteil und werde zu gegebener Zeit mögliche weitere Schritte | |
prüfen. | |
In den fünf Monaten seit Prozessbeginn wurden mehr als 50 Zeugen angehört, | |
darunter Jacksons Mutter und sein ältester Sohn. Die Jury aus sechs Frauen | |
und sechs Männern beriet seit vergangenem Donnerstag. Eine einstimmige | |
Entscheidung war nicht nötig, lediglich neun der zwölf Geschworenen mussten | |
zustimmen. Am Mittwoch kamen sie zu ihrem Ergebnis. | |
## Herzlose und profitgierige Firma | |
Jackson starb im Juni 2009 an einer Überdosis des Anästhetikums Propofol. | |
Er war damals mitten in den Proben für seine Comeback-Tour „This Is It“, | |
die von AEG Live organisiert wurde. Die Anwälte Katherine Jacksons hatten | |
dem Veranstalter vorgeworfen, den Kardiologen Conrad Murray als | |
persönlichen Arzt des Superstars engagiert zu haben, obwohl dieser nicht | |
geeignet gewesen sei. Murray wurde im Jahr 2011 im Zusammenhang mit | |
Jacksons Tod zu vier Jahren Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. | |
Die Einstellung Murrays durch AEG sei fahrlässig gewesen und habe mit zum | |
Tod des Musikers beigetragen, lautete der Vorwurf. Jacksons Anwalt Brian | |
Panish stellte das Unternehmen in seinem Schlussplädoyer vergangene Woche | |
als herzlose und profitgierige Firma dar. | |
Ein Anwalt von AEG Live wies dies zurück und erklärte, Jackson habe Druck | |
auf die Agentur ausgeübt, Murray als seinen Arzt zu engagieren. Sie sei von | |
Jackson getäuscht worden, weil dieser die Tatsache verschwiegen habe, dass | |
er gegen seine Schlaflosigkeit das Anästhetikum Propofol nehme. | |
Die Geschworenen gingen in ihrer Entscheidung sogar noch darüber hinaus. | |
Nach ihrer Auffassung war Murray weder untauglich, noch mangelte es ihm an | |
Kompetenz, um seinen ärztlichen Pflichten nachzukommen. Der | |
Jury-Vorsitzende Gregg Barden schränkte jedoch ein: „Das heißt nicht, dass | |
er ethisch gehandelt hat.“ | |
3 Oct 2013 | |
## TAGS | |
Michael Jackson | |
US-Justiz | |
Michael Jackson | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Neues Michael-Jackson-Video: Werbung für alle | |
Posthum ist ein Clip von Michael Jackson online erschienen. Eine doppelte | |
PR-Kampagne: für Jacksons Musiklabel, aber auch für Twitter. | |
Prozess wegen fahrlässiger Tötung: Vier Jahre Haft für Jackos Leibarzt | |
Höchststrafe für Michael Jacksons früheren Leibarzt: Conrad Murray muss für | |
vier Jahre ins Gefängnis. Eine Jury hatte ihn bereits Anfang November wegen | |
fahrlässiger Tötung schuldig befunden. | |
Portrait Jackson-Arzt Conrad Murray: Der Sündenbock des King of Pop | |
Conrad Murray war Michael Jacksons Leibarzt. Für die Anklage ist er ein | |
skrupelloser Doktor, der für Geld alles machte. Aber das ist nur die halbe | |
Wahrheit. | |
Jackson-Arzt schuldig gesprochen: Tod auf Rezept | |
Der ehemalige Arzt von Michael Jackson wurde der fahrlässigen Tötung | |
schuldig gesprochen. Er soll dem Popstar eine tödliche Dosis Propofol | |
verabreicht haben. |