# taz.de -- Homosexualität in Chile: Aus „Respekt“ vor sich selbst | |
> Erstmals hat sich ein Offizier in Chile offen zu seiner Homosexualität | |
> bekannt. Aktivisten sprechen von einer „historischen Entscheidung“. | |
Bild: Marine-Soldat Mauricio Ruiz. | |
SANTIAGO DE CHILE afp | Erstmals in der Geschichte Chiles hat sich ein | |
Offizier offen zu seiner Homosexualität bekannt. Er habe diesen Schritt aus | |
„Respekt“ sich selbst gegenüber vollzogen, sagte Mauricio Ruiz am Mittwoch | |
vor Journalisten in Santiago de Chile. „Es gibt nichts Besseres, als man | |
selbst zu sein.“ Er habe sich „nicht verstecken und ein Doppelleben führen… | |
wollen, fügte der 24-Jährige hinzu. | |
Die Äußerungen des Marine-Offiziers wurden von Menschenrechtsgruppen und | |
Homosexuellen-Verbänden begrüßt. „Er hat eine historische Entscheidung | |
getroffen“, erklärte beispielsweise die Bewegung für die Integration | |
Homosexueller. | |
Ruiz ist der erste Offizier, der sich in Chile offen zu seiner | |
Homosexualität bekennt. Sein Land ist eines der konservativsten in | |
Südamerika, immer wieder gibt es Übergriffe gegen Homosexuelle. So wurde | |
2012 ein junger Homosexueller gefoltert und getötet. | |
In der Armee wurde das Thema offiziell bisher einfach totgeschwiegen. „Ich | |
habe gemerkt, dass viele Soldaten Homosexualität nicht akzeptieren“, | |
berichtete Ruiz. „Nicht, weil sie dagegen sind. Sondern weil eine soziale | |
Gruppe beschlossen hat, dass Homosexualität ein Problem ist.“ | |
28 Aug 2014 | |
## TAGS | |
Chile | |
Homosexualität | |
Armee | |
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten | |
Chile | |
Michelle Bachelet | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Abtreibungsdebatte in Chile: Bachelet lässt Ministerin fallen | |
Chiles Gesundheitsministerin muss ihr Amt abgeben, weil sie Kritikern | |
Doppelmoral in der Abtreibungsdebatte vorwarf. Die Präsidentin knickt ein. | |
Demo gegen Bildungsreform in Chile: Zehntausende fordern Mitsprache | |
In Chile demonstrieren Tausende gegen den Einfluss rechter Kreise auf die | |
versprochene Bildungsreform. Sie befürchten intransparente Verhandlungen. |