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# taz.de -- Politische Krise im Jemen: Gefechte trotz Übereinkunft
> Eine neue Waffenruhe soll am Sonntag den Jemen befrieden. Doch noch immer
> halten die Kämpfe in der Hauptstadt Sanaa an.
Bild: Eine Waffenruhe sieht anders aus: Kämpfe in Sanaa
SANAA dpa | Eine Waffenruhe soll die Kämpfe zwischen schiitischen
Huthi-Rebellen und sunnitischen Regierungstruppen im Jemen beenden. Wie der
UN-Sondergesandte für Jemen, Jamal Benomar erklärte, soll die Vereinbarung
am Sonntag unterzeichnet werden, berichtete die Zeitung Yemen Post online
am frühen Sonntagmorgen. Die Übereinkunft sei nach intensiven Verhandlungen
mit allen politischen Bewegungen erreicht worden.
Kurz vor der erwarteten Einigung mit der jemenitischen Regierung haben sich
indes schiitische Huthi-Rebellen erneut schwere Gefechte mit dem Militär
geliefert. Dabei hätten Rebellen am frühen Sonntagmorgen ein Armeelager
nördlich der Hauptstadt Sanaa eingenommen, berichtete die jemenitische
Nachrichtenseite Al-Masdar Online.
Bereits am Samstag seien vier Menschen verletzt worden, als Granatfeuer in
einem Krankenhaus in der Hauptstadt Sanaa einschlug, berichtete ein
Krankenhausmitarbeiter der dpa. Am Abend verhängte der Oberste
Sicherheitsrat des Landes angesichts der Lage bis auf Weiteres eine
nächtliche Ausgangssperre in einigen Bezirken der Hauptstadt Sanaa. Zuvor
hatten die Huthis das Gebäude des Staatsfernsehens besetzt. Das Programm
wurde abgeschaltet. Andere Sender zeigten Aufnahmen des Gebäudes, aus dem
Flammen schlugen und dichter Rauch aufstieg.
Nahe des Krankenhauses war es zu Zusammenstößen zwischen Huthi-Rebellen und
jemenitischen Soldaten gekommen. Dabei hatte es nach Angaben des
Krankenhauses mehrere Granateneinschläge gegeben. Patienten seien aus den
höheren Stockwerken geflüchtet.
## Hunderte Jemeniten gestorben
Der schiitische Volksstamm der Huthi kämpft seit nunmehr zwei Wochen gegen
die jemenitische Armee sowie gegen Anhänger der sunnitischen Islah-Partei.
Die Huthis fühlen sich von der mehrheitlich sunnitischen Regierung des
Jemen benachteiligt und fordern deshalb deren Rücktritt. Zehntausende
Huthis hatten seit Anfang August mehrmals die Hauptstadt Sanaa blockiert.
Nördlich und östlich von Sanaa kam es immer wieder zu blutigen
Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften.
Am Donnerstag hatten sich Huthi-Rebellen auf dem Campus der im Norden
gelegenen Iman-Universität Kämpfe mit Regierungstruppen geliefert. Am
Freitag waren sie bis zur weiter im Zentrum gelegenen Sanaa-Universität
vorgedrungen und hatten die medizinische Fakultät angegriffen. Die
Universität habe daraufhin ihren Lehrbetrieb vorübergehend eingestellt,
berichtete die jemenitische Nachrichtenseite Yemen Press am Samstag.
Andere Rebelleneinheiten hatten am Donnerstag einen lokalen
Waffenstillstand mit der Armee unterzeichnet. Das Abkommen gelte nur für
die Provinz Al-Dschauf im Nordosten der Hauptstadt Sanaa, teilten Anwohner
der dpa mit. Am Nachmittag hätten sich Truppen beider Seiten aus der Region
zurückgezogen.
Die Huthis leben in der Provinz Amran nördlich von Sanaa. Die Regierung
sorgt sich unter dem Eindruck der schärfer werdenden Proteste um die
Stabilität der an Amran angrenzenden Provinzen Al-Dschauf und Marib. Marib
ist eine der wenigen Regionen des armen Landes mit Ölvorkommen. Seit Kurzem
geht die Armee daher mit scharfer Munition gegen die Rebellen vor. Hunderte
Menschen kamen bei Kämpfen bislang ums Leben.
21 Sep 2014
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