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# taz.de -- Verschwundene Studenten in Mexiko: Zehntausende demonstrieren
> In Mexiko-Stadt und in den Bundesstaaten Guerrero und Chiapas
> protestierten fast 50.000 Mexikaner wegen des Verschwindens von 43
> Studenten.
Bild: Demonstranten in Mexiko-Stadt.
MEXIKO-STADT dpa | Demonstranten haben in mehreren Städten Mexikos
Aufklärung über das Schicksal von 43 verschwundenen Studenten gefordert. In
Mexiko-Stadt zogen über 15.000 Menschen am Mittwoch vom
Unabhängigkeitsdenkmal zum zentralen Platz Zócalo. „Wo sind sie, wo sind
sie, wo sind unsere Kinder“, skandierten die Demonstranten, unter denen
auch Angehörige der Opfer waren.
Vor knapp zwei Wochen waren nach Zusammenstößen zwischen Studenten und der
örtlichen Polizei in Iguala im Bundesstaat Guerrero 43 junge Leute
verschwunden. Mittlerweile entdeckten Ermittler 28 zum Teil verbrannte
Leichen. Zwei Mitglieder der Verbrecherorganisation „Guerreros Unidos“
räumten den Mord an 17 Studenten ein, auch Polizisten sollen in die Tat
verwickelt sein. Ob es sich bei den Toten tatsächlich um die Verschleppten
handelt, ist bislang unklar.
In Guerreros Provinzhauptstadt Chilpancingo gingen am Mittwoch etwa 10.000
Menschen auf die Straße. „Lebend habt ihr sie genommen, lebend wollen wir
sie zurück“, riefen die Demonstranten. Im Bundesstaat Chiapas zogen rund
20.000 Anhänger der zapatistischen Guerillagruppe EZLN in einem
Schweigemarsch durch die Stadt San Cristóbal de las Casas. Die Vermummten
trugen Transparente mit der Aufschrift: „Ihr seid nicht allein. Euer
Schmerz ist unser Schmerz.“
Die Hintergründe des Verschwindens der Studenten liegen im Dunkeln. Es gibt
Hinweise, dass die Frau des Bürgermeisters von Iguala ein hartes Vorgehen
gegen die Angehörigen eines linken Lehrerseminars angeordnet hat.
Zahlreiche örtliche Polizisten sollen zudem im Sold der „Guerreros Unidos“
stehen.
Kommilitonen und Angehörige der Studenten machen hingegen die Regierung für
die Tat verantwortlich. „Wir schreiben die Verschleppung unserer Kollegen
dem Staat zu“, sagte Studentenvertreter Omar García am Mittwoch. Die für
ihre sozialen Proteste bekannten Seminaristen seien dem Staat ein Dorn im
Auge.
Der Sprecher der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Perseo
Quiroz, sagte, die mexikanischen Behörden würden seit mehr als einem
Jahrzehnt die Augen verschließen, wenn Menschen verschwinden oder ihnen
Gewalt angetan werde.
9 Oct 2014
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