| # taz.de -- Verhinderte Kurdistan-Veranstaltung: Asyl in der eigenen Kammer | |
| > Erst fürchtete man Islamisten, dann Hooligans: Nach Hickhack mit der | |
| > Hochschulleitung veranstaltet der Asta der HAW eine Reihe über Kurdistan | |
| > nun doch. | |
| Bild: Diente den HAW-Oberen als Grund, lieber die Finger zu lassen: Kurdische S… | |
| HAMBURG taz | Eigentlich sollte es schon Ende Oktober losgehen. Eine | |
| Veranstaltungsreihe zur Lage in Kurdistan untersagte dem Asta der | |
| Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) die Hochschulleitung – aus | |
| Angst vor salafistischen Übergriffen. Die insgesamt vier Abende, an denen | |
| ein Soziologe und eine Anwältin von ihrer Reise in die umkämpfte Region | |
| Rojava berichten, wird nun doch abgehalten – um rund zwei Wochen verspätet. | |
| Allerdings nicht in einem Hörsaal, sondern in einem kleineren Raum, in dem | |
| die Studierendenvertretung das Hausrecht innehat. | |
| Nach der öffentlichen Kritik am Vorgehen der Hochschulleitung hatte | |
| zunächst so ausgesehen, als würde sie sich mit dem Asta verständigen. Die | |
| Vorwürfe – die [1][„HAW kuscht vor Salafisten“] (taz) oder handle im | |
| „vorauseilendem Gehorsam“ (Hamburger Abendblatt) – hatte sich daran | |
| entzündet, dass Hochschulkanzler Bernd Klöver die Veranstaltung untersagte, | |
| obwohl keine konkrete Drohung vorlag und auch kein Gespräch mit der Polizei | |
| über eine etwaige Gefährdung geführt worden war. „Es ist der falsche | |
| Zeitpunkt und der falsche Ort“, hatte HAW-Sprecherin Katharina | |
| Jeorgakopulos unter Hinweis auf die Ausschreitungen von Salafisten und | |
| Kurden in St. Georg gesagt. Die lagen da allerdings schon Wochen zurück. | |
| „Es gab seitdem viel Hin- und Her und Gespräche“, sagt Asta-Referent | |
| Christoffer Bethmann. Anfang vergangener Woche erhielt der Asta das | |
| Angebot, einen Hörsaal für 200 Personen im HAW-Hauptgebäude am Berliner Tor | |
| nutzen zu dürfen – Bedingung: eine Kooperation mit den Sicherheitsbehörden. | |
| Darauf sei man „selbstverständlich“ eingegangen, sagt Bethmann. Mehrfach | |
| habe er mit dem zuständigen Kommissariat gesprochen. | |
| Am 27. Oktober, einen Tag nach der gewallttätigen Demonstration der | |
| „Hooligans gegen Salafisten“ in Köln, erteilte das HAW-Präsidium erneut | |
| eine Absage – unter Berufung auf die Demonstration, die für den 15. | |
| November angemeldet worden war. „Absurd“, sagt der eingeladene Referent | |
| Martin Dolzer. Die HAW-Leitung versuche, „eine differenzierte | |
| Auseinandersetzung mit einem aktuellen politischen Thema zu verhindern“. | |
| Am vergangenen Donnerstag beschloss der Asta, die Veranstaltung im eigenen | |
| Raum abzuhalten, der Platz für rund 50 Zuschauer bietet. Tags darauf wurde | |
| dann bekannt, dass die Hooligan-Demo am 15. November abgeblasen sei. | |
| Gegenüber der taz schwenkte HAW-Kanzler Klöver erneut um: Der Asta könne | |
| seine Reihe in einer Aula an der Armgartstraße abhalten. Bedingung sei | |
| wiederum ein Sicherheitskonzept, das mit der zuständigen Polizeiwache | |
| abgesprochen werde. Auch müsse die dortige Dekanin zustimmen. Im Falle von | |
| Krawall „behält sich der Kanzler vor, die Veranstaltung kurzfristig | |
| abzusagen“, so Sprecherin Jeorgakopulos. | |
| „Für uns ist das jetzt zu spät“, sagt Asta-Referent Bethmann. „Wir haben | |
| schon 2.000 Flyer gedruckt und können das nicht mehr rückgängig machen.“ | |
| Vier Mal habe man den Termin bereits verlegt – und wolle nun die Referenten | |
| „nicht weiter vertrösten“. KAJ | |
| „Kurdistan – Zwischen basisdemokratischer Selbstverwaltung und den | |
| Angriffen des islamischen Staates“: 6., 7., 11. und 12. November, jeweils | |
| 18 Uhr, HAW, Berliner Tor 21, Raum 503 | |
| 2 Nov 2014 | |
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| ## AUTOREN | |
| Kaija Kutter | |
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