Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Anschlag in Pakistan: Furcht vor weiterem Terror
> Konkurrierende islamistische Gruppen bekennen sich zu dem Anschlag an der
> Grenze zu Indien. Weitere Sprengsätze wurden entdeckt.
Bild: Grenze zu Indien in Lahore: Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verstärkt
BANGKOK taz | In Pakistan sind am Montag aus Sorge vor weiteren Anschlägen
landesweit stark erhöhte Sicherheitsvorkehrungen in Kraft gesetzt worden.
In einigen Landesteilen wurde der Mobilfunk zeitweise abgeschaltet. In der
Hauptstadt Islamabad wie in dem benachbarten Rawalpindi haben zusätzlich
Soldaten und Paramilitärs Kontrollposten errichtet.
Der Grund war das Aschura-Fest, anlässlich dessen Schiiten alljährlich
Prozessionen abhalten. Zwar hat es seit 2009 in Pakistan keinen Anschlag
auf eine schiitische Prozession mehr gegeben. Sunnitische Terrorgruppen
verüben jedoch immer wieder Gewaltakte gegen Schiiten.
Die Sicherheitsvorkehrungen waren nach dem schweren Anschlag am
Wagah-Grenzübergang am Sonntag weiter verschärft worden. Tausende von
Zuschauern aus beiden Ländern strömen täglich zu dem einzigen Landübergang
zwischen Pakistan und Indien. Dort wird jeden Abend mit einer pompösen
Zeremonie die Grenze geschlossen.
Ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter hatte sich am Sonntag nach dem Ende
dieser Zeremonie auf der pakistanischen Seite der Grenze in die Luft
gesprengt. Er tötete mindestens 60 Menschen, mehr als 110 wurden verletzt.
Die Zeremonie wurde wegen des Anschlags anders als ursprünglich bekannt
gegeben doch nicht für drei Tage ausgesetzt.
## Terrorgruppe Jamaat-ul-Ahrar
Zu dem Anschlag bekannte sich die Terrorgruppe Jamaat-ul-Ahrar, die Teil
des Militanten-Netzwerks Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP, Pakistanische
Taliban) sein soll. Ein Sprecher der Gruppe kündigte gegenüber dem
Nachrichtensender Dawn weitere Anschläge an.
Zuvor hatte sich bereits die Terrorgruppe Jundallah ebenfalls zu dem
Anschlag bekannt. Dieser Gruppe wird der Mord an 18 Schiiten im Februar
2012 und die Ermordung von 10 ausländischen Touristen in der
Gilgit-Baltistan-Hochgebirgsregion ein Jahr später zugeschrieben.
Am Montag entdeckten Sicherheitskräfte pakistanischen Medienberichten
zufolge in der Nähe des Grenzpostens weitere Sprengsätze und mindestens
einen Sprengstoffgürtel.
Die Zahl der Terroranschläge ist in Pakistan in den letzten Monaten stark
zurückgegangen. Mitte Juni hat die Armee nach jahrelangem Zögern eine
Großoffensive an der afghanischen Grenze in der halbautonomen Stammesregion
Nord-Waziristan gestartet. Diese gilt als Operationsbasis der
pakistanischen Taliban. Seitdem hat die Armee eigenen Angaben zufolge
mindestens 1.000 Militante getötet.
Da auch mehrere mit den afghanischen Taliban verbündete Gruppen die Region
als Rückzugsraum genutzt haben, hat Washington seit Jahren auf eine solche
Offensive gedrängt. Berichte deuten jedoch darauf hin, dass sich zumindest
die afghanischen Gruppen vor Beginn der Offensive in Sicherheit gebracht
haben.
3 Nov 2014
## AUTOREN
Sascha Zastiral
## TAGS
Pakistan
Indien
Terror
Anschlag
Bangladesch
Pakistan
Terrorismus
Schwerpunkt Syrien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Terrorurteile in Bangladesch: Zwei führende Politiker aufgehängt
Wegen Kriegsverbrechen im Bürgerkrieg sind zwei Politiker zum Tode
verurteilt worden. Das Verfahren sei äußerst fragwürdig, sagt Human Rights
Watch.
Taliban-Angriff auf Schule: Mehr als 100 Tote in Pakistan
Sie stürmten eine Schule und nahmen Hunderte Menschen als Geiseln: In
Pakistan liefern sich Taliban Kämpfe mit der Armee. Mindestens 130 Menschen
sterben.
Selbstmordattentat in Pakistan: Über 40 Tote in Lahore
An einem pakistanisch-indischen Grenzübergang reißt ein Attentäter Dutzende
Menschen in den Tod. Taliban bekennen sich zu dem Anschlag.
Debatte Kampf gegen den IS: Der Sieg liegt nicht in der Luft
Eine US-geführte Allianz fliegt Luftschläge gegen den IS. So wurde noch nie
ein asymmetrischer Krieg gewonnen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.