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# taz.de -- Lebenszeichen von IS-Chef Al-Baghdadi: Drohungen via Audiobotschaft
> IS und Al-Qaida verbünden sich in Syrien. IS-Chef Al-Baghdadi meldet sich
> mit einer Kampfansage zurück und droht mit einem Vormarsch bis Europa.
Bild: Experten stufen Al-Baghdadis Audiobotschaft als echt ein
BEIRUT/ISTANBUL ap | Die Terrormiliz Islamischer Staat hat ihren Anspruch
auf den gesamten arabischen Raum im Mittelmeer bekräftigt. Ihr Führer Abu
Bakr al-Baghdadi ließ am Donnerstag eine Audiobotschaft veröffentlichen, in
der er sogar einen Vormarsch bis nach Rom androhte. Islamische Extremisten
sprechen von Rom oft als Synonym für Europa. Al-Baghdadi drohte den USA und
kündigte eine Versöhnung mit der bislang verfeindeten Al-Qaida in Syrien
an.
Al-Baghdadis in sozialen Netzwerken veröffentlichte Audiobotschaft kam vier
Tage nach Berichten, der selbst ernannte Kalif des Islamischen Staats
könnte bei einem Luftangriff verletzt worden sei. Sie enthielt Anspielungen
auf Ereignisse danach. Die Luftoffensive der US-geführten Koalition gegen
den IS sei gescheitert und die USA müssten letztlich Bodentruppen nach Irak
schicken, wollten sie seine Kämpfer aufhalten.
„Und hier ist (US-Präsident Barack) Obama, schickt weitere 1.500 Soldaten,
die behaupten, Berater zu sein, weil die Tag und Nacht andauernden Angriffe
der Kreuzzügler auf die Orte des Islamischen Staats nicht dessen Vormarsch
aufgehalten haben“, sagte Al-Baghdadi. Er rief Muslime in aller Welt zum
Heililgen Krieg und zur Tötung von „Abtrünnigen“ vor allem in Saudi-Arabi…
und Jemen auf.
Seine Leute würden bis zum letzten Mann kämpfen, sagte er weiter. Experten
zufolge schien die Aufzeichnung echt zu sein; die darin zu hörende Stimme
stimme mit früheren von der Terrormiliz veröffentlichten Audio-Botschaften
Al-Baghdadis überein.
## USA überlegt Truppenverstärkungen
US-Verteidigungsminister Chuck Hagel sprach in Washington von ersten
Erfolgen gegen den IS, warnte aber zugleich vor drohenden Rückschlägen im
Kampf gegen die Terrormiliz. Der IS-Vormarsch in Teilen Irak sei zum
Stillstand gekommen und in einigen Fällen von kurdischen und irakischen
Einheiten sowie Stammeskämpfern zurückgeschlagen worden, sagte Hagel in
einer Anhörung des Streitkräfteausschusses des Repräsentantenhauses.
Generalstabschef Martin Dempsey sagte, die Entsendung zusätzlicher Soldaten
zur Unterstützung der irakischen Streitkräfte werde erwogen. „Ich sage an
dieser Stelle nicht, dass ich empfehlen würde, dass diese (irakischen)
Kräfte in Mossul und an der Grenze von US-Einheiten unterstützt werden
müssen. Aber wir erwägen es sicherlich“, sagte Dempsey.
## IS und Al-Nusra-Front verbünden sich
Die Nachrichtenagentur AP erfuhr aus Kreisen moderater syrischer Rebellen,
dass IS und der Al-Kaida-Ableger in Syrien, die Nusra-Front, ihren Kampf
gegeneinander einstellen und künftig zusammen gegen ihre Gegner vorgehen
wollen. Zwei Gewährsleute berichteten, Delegationen beider Gruppen hätten
sich am 2. November heimlich in Nordsyrien getroffen. IS und Nusra-Front
haben sich mehr als ein Jahr lang erbittert bekämpft, um ihren Anspruch auf
Führerschaft der Rebellion gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad
durchzusetzen.
Ihr Zusammengehen könnte der US-Strategie einen schweren Schlag versetzen,
im Kampf gegen die Extremisten in Syrien auf die Bewaffnung moderater
Rebellengruppen zu setzen. Die Kampfkraft der moderaten Rebellen wird von
Militärexperten nicht so hoch wie die der IS und Nusra-Front eingeschätzt.
Die Nusra-Front war seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 eine führende
militärische Kraft der Rebellen im Kampf gegen Assad. Der IS drang 2012 von
Irak aus nach Syrien ein und erregte mit großer Brutalität Aufsehen und
Einfluss. Al-Kaida wies zunächst alle Forderungen des IS nach einer Rolle
in Syrien zurück und es entwickelte sich ein Krieg im Krieg – vor allem
zwischen IS und Nusra-Front. Mit den Erfolgen des IS im Irak, bei denen der
Terrormiliz schlagkräftige Waffen aus den Beständen der irakischen
Streitkräfte in die Hände fielen, schien der IS im Machtkampf mit der
Nusra-Front die Oberhand zu gewinnen.
Den Gewährsleuten zufolge vereinbarten IS und Nusra-Front, gemeinsam gegen
gegnerische Rebellengruppen vorzugehen. Die Syrische Revolutionärsfront,
die vom Westen unterstützt wird, solle vollständig aufgerieben werden -
diese Gruppe hat nach Schätzungen 10.000 bis 12.000 Kämpfer.
14 Nov 2014
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