# taz.de -- Preisabsprachen unter Fluggesellschaften: Bahn fordert Milliarden | |
> 33 Fluggesellschaften sollen sich bei Kerosin- und Sicherheitszuschlägen | |
> abgesprochen haben. Nun fordert die Deutsche Bahn fast 2 Milliarden Euro | |
> Schadenersatz. | |
Bild: Blieben die Güterzüge wegen eines Kartells leer? | |
BERLIN dpa | Die Bahn verlangt von der Lufthansa und mehr als 30 weiteren | |
Fluggesellschaften Schadenersatz in Milliardenhöhe für Preisabsprachen. Die | |
Airlines sollen von 1999 bis 2006 Kerosin- und Sicherheitszuschläge | |
untereinander abgestimmt haben. Die Bahn fordert 1,2 Milliarden Euro | |
Schadenersatz und 560 Millionen Euro Zinsen, wie ein Sprecher am Sonntag | |
sagte. Er bestätigte damit einen Bericht der Wirtschaftswoche. | |
Nach dem Bericht hat die Lufthansa in dem Kartell eine maßgebliche Rolle | |
gespielt. Die Bahn will die Klage an diesem Montag am Landgericht am Sitz | |
der Lufthansa in Köln eineichen. Das Bundesunternehmen will sich dann auch | |
näher zu dem Fall äußern. | |
Betroffen von dem Kartell aus mindestens 33 Fluggesellschaften war nach den | |
Worten des Bahnsprechers die Frachttochter DB Schenker. Sie ist Kunde der | |
Lufthansa Cargo. Dort wollte man sich zu den Berichten zur Klage nicht | |
detailliert äußern und verwies auf das laufende Kartellverfahren auf | |
europäischer Ebene. Die Entscheidung der EU-Kommission zum Cargo-Kartell | |
sei weiterhin nicht rechtskräftig. | |
Die EU-Kommission hatte 2010 Bußgelder in Höhe von insgesamt 799,5 | |
Millionen Euro gegen neun Fluggesellschaften verhängt, darunter Air | |
France-KLM und British Airways. Die Deutsche Lufthansa hatte die Verstöße | |
bei den Wettbewerbshütern gemeldet und war deswegen nicht zur Kasse gebeten | |
worden. | |
## Gab es Schäden? | |
Die Lufthansa habe Selbstanzeige erstattet und sei wegen der | |
Kronzeugenregel weltweit von allen Bußgeldern freigesprochen worden, sagte | |
der Sprecher. Zivilrechtlich gab es aber doch einige Folgen: Im September | |
2006 hatte sich die Lufthansa nach einer Sammelklage in den USA mit den | |
Klägervertretern auf eine Zahlung von 85 Millionen US-Dollar (damals 66,3 | |
Millione Euro) geeinigt. Ähnliche Fälle habe es in anderen Ländern gegeben, | |
allerdings seien dort deutliche geringere Summen gezahlt worden. Mit ihrer | |
Klage will die Bahn nun ein weiteres solches Zivilverfahren anstoßen. | |
Im seinem Geschäftsbericht 2013 verweist der deutsche Marktführer auf ein | |
Gutachten, nachdem Kunden – also auch DB Schenker – kein Schaden durch das | |
Kartell entstanden sei. Zum Inhalt dieses Gutachtens wollte ein Sprecher | |
der Lufthansa Cargo sich am Sonntag nicht äußern. | |
30 Nov 2014 | |
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