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# taz.de -- Doppelte Staatsbürgerschaft in Kraft: Zwei Pässe für ein Leben
> Etwa 500.000 Kinder und Jugendliche können ab sofort zwei
> Staatsangehörigkeiten behalten. SPD und Grünen geht das nicht weit genug,
> sie wollen die Auflagen abschaffen.
Bild: Der eine schließt den anderen ab sofort nicht mehr aus.
BERLIN dpa | In Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern dürfen ab
sofort zwei Pässe behalten. Bisher mussten sie sich bis zum 21. Geburtstag
zwischen der deutschen Staatsangehörigkeit und der ihrer Eltern
entscheiden.
Das geänderte Staatsangehörigkeitsrecht trat an diesem Samstag in Kraft.
Allerdings sieht es bestimmte Auflagen vor. Nach Angaben des
Bundesinnenministeriums betrifft die neue Regelung etwa 500.000 Kinder,
Jugendliche und junge Erwachsene.
Für die SPD ist der Koalitionskompromiss weiterhin unbefriedigend.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger erklärte in Düsseldorf: „Ziel
sollte es aber sein, dass der Bund zukünftig vollständig auf die
Optionspflicht im Staatsbürgerschaftsrecht verzichtet. Deshalb handelt es
sich hier nur um ein Etappenziel.“ Die Union lehnt weitergehende Änderungen
jedoch ab.
Auch die Grünen verlangen, die geltenden Einschränkungen abzuschaffen. Ihr
Innenexperte im Bundestag, Volker Beck, nannte das Gesetz im
Deutschlandfunk Kultur „ein Bürokratie-Monster“.
Von der sogenannten Optionspflicht befreit ist künftig, wer bis zum 21.
Geburtstag entweder mindestens acht Jahre in Deutschland gelebt oder hier
sechs Jahre lang die Schule besucht hat. Das Gleiche gilt für Kinder von
Migranten, die hierzulande einen Schulabschluss erworben oder eine
Berufsausbildung abgeschlossen haben.
Bisher mussten sich Kinder ausländischer Eltern, die in Deutschland geboren
und aufgewachsen sind, grundsätzlich bis spätestens zum 23. Geburtstag
zwischen dem deutschen Pass und der Staatsangehörigkeit ihres
Herkunftslandes entscheiden.
20 Dec 2014
## TAGS
doppelte Staatsbürgerschaft
Optionspflicht
Anton Hofreiter
Schwerpunkt Rassismus
Doppelpass
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