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# taz.de -- Fährunglück vor Griechenland: Mehrere Tote, Überlebende evakuiert
> Mindestens fünf Menschen sind bei der Brandkatastrophe auf dem Schiff ums
> Leben gekommen. Alle Passagiere und die Besatzung wurden von Bord geholt.
Bild: Sieben Passagiere, die von der Fähre gerettet wurden, treffen auf Korfu …
ATHEN ap | Die Brandkatastrophe auf der Adria-Fähre „Norman Atlantic“ hat
mindestens fünf Menschen das Leben gekostet. Die restlichen Passagiere und
die Besatzung wurden evakuiert. Dies teilte die griechische Küstenwache am
Montag mit.
Die „Norman Atlantic“ war am frühen Sonntagmorgen auf dem Weg vom
griechischen Hafen Patras in die italienische Stadt Ancona in Brand
geraten. Heftiger Seegang verhinderte eine zügige Rettung mit Booten,
obwohl mehrere Schiffe in der Nähe der manövrierunfähigen Fähre waren. Da
das Feuer im Autodeck ausbrach, retteten sich die Passagiere auf das obere
Deck.
Dort seien jedoch Regen und Hagel auf sie niedergeprasselt, an Bord
herrsche Panik, sagten Passagiere griechischen Medien telefonisch. „Wir
stehen draußen, uns ist sehr kalt, und das Schiff ist voller Rauch“,
meldete Fahrgast Giorgos Stiliaras dem TV-Sender Greek Mega. Später wurden
die frierenden Menschen zumindest mit Isodecken versorgt.
Die meisten Passagiere wurden per Hubschrauber von Bord geholt und zu den
in der Nähe wartenden Schiffen gebracht. Neun von ihnen - darunter drei
Kinder und eine Schwangere - wurden direkt in eine Klinik im
süditalienischen Lecce transportiert. Dort wurden sie wegen Unterkühlung
behandelt.
An Bord waren ursprünglich 56 Besatzungsmitglieder und 422 Passagiere,
darunter 268 Griechen. Die anderen Passagiere - meist Urlauber und
Lkw-Fahrer - stammten aus Deutschland, der Türkei, Albanien, Italien, der
Schweiz, Belgien und Frankreich.
## Brandursache unklar
Nach griechischen Angaben waren zehn Handelsschiffe an der Rettungsaktion
beteiligt. Sie bildeten eine Mauer, um die Fähre vor dem Sturm zu schützen.
Griechische und italienische Hubschrauber kämpften beim Versuch, sich dem
Schiff zu nähern, gegen heftige Böen an.
Laut der italienischen Küstenwache konnten nach 16 Stunden immerhin die aus
dem Schiff dringenden, sichtbaren Flammen gelöscht werden. Doch war die
Fähre in dichten Rauch gehüllt, der womöglich aus Brandnestern im
Schiffsinneren stammte.
Was das Feuer an Bord der „Norman Atlantic“ auslöste, war zunächst unklar.
Zuletzt inspiziert wurde die Unglücksfähre am 19. Dezember von der
Hafenbehörde in Patras. Dabei seien sechs „Mängel“ entdeckt worden, von
denen jedoch keiner so schwerwiegend gewesen sei, das Schiff im Hafen
festzusetzen, hieß es in einem Bericht der Europäischen Agentur für die
Sicherheit des Seeverkehrs. Zu den Mängeln gehörten demnach eine „schlecht
funktionierende“ Feuertür sowie fehlende Notfallbeleuchtung und Batterien
und darüber hinaus defekte wasserdichte Türen.
Fährenbauer Carlo Visentini wurde von der Nachrichtenagentur Ansa mit den
Worten zitiert, dass nur eine der 160 Feuertüren bei der Inspektion Anlass
zur Sorge gegeben habe. Im Übrigen habe sie sich über der späteren
Feuerzone befunden. Außerdem sei das Problem umgehend zur Zufriedenheit der
Ermittler behoben worden.
29 Dec 2014
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Fähre
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Schiffsunglück
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