| # taz.de -- Nach abgesagter Legida-Demo in Leipzig: Bürgermeister verteidigt V… | |
| > Mit 1.000 Polizisten ließe sich keine Demo absichern, sagt Leipzigs | |
| > Oberbürgermeister Jung. Bis zum Nachmittag ist Legida nicht gegen das | |
| > Verbot vorgegangen. | |
| Bild: Polizeinotstand in Leipzig? | |
| LEIPZIG afp | Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) [1][hat das | |
| Verbot der für Montagabend geplanten Legida-Demonstration] verteidigt. Für | |
| ihn sei die Risikoeinschätzung der Polizei bindend, sagte Jung im | |
| Radiosender MDR Info. Diese habe klar gesagt, dass sich „mit 1000 Beamten | |
| die Sicherheit der Stadt nicht garantieren“ lasse. Leipzig hatte das Verbot | |
| des Legida-Aufmarsches damit begründet, dass der Freistaat zu wenig | |
| Polizisten bereitstellen könne. Die Gegendemonstrationen können hingegen | |
| stattfinden. | |
| Innenministerium und Stadtverwaltung schieben sich seit Sonntag gegenseitig | |
| die Schuld an der Demoabsage zu. Das Innenministerium distanzierte sich am | |
| Abend vom Verbot. [2][Sprecher Martin Strunde twitterte]: „1000 Polizisten | |
| Ergebnis bundesweiter Anforderung. Aufgabe der Versammlungsbeh auf dieser | |
| Basis Demos zu realisieren“. | |
| Der sächsische CDU-Innenpolitiker Christian Hartmann machte die Leipziger | |
| Behörden für das Gewaltpotenzial in der Stadt mitverantwortlich. Neben dem | |
| Umfeld von Legida gebe es ein Gewaltpotenzial offenkundig aus dem | |
| linksautonomen Bereich, sagte der innenpolitische Sprecher der | |
| CDU-Landtagsfraktion dem MDR. Die politische Verantwortung dafür sehe er | |
| zum Teil auch bei den „Verantwortungsträgern in Leipzig“. | |
| Legida hatte sich juristische Schritte gegen das Verbot offen gehalten. Bis | |
| zum frühen Nachmittag sei allerdings kein Einspruch eingegangen, teilte das | |
| Verwaltungsgericht Leipzig mit. Auf der Legida-Seite von Facebook hieß es, | |
| man bereite sich nun mit aller Kraft auf die Demonstration am 16. Februar | |
| vor. | |
| ## Zuletzt 2.000 Polizisten im Einsatz | |
| Der Leipziger Pegida-Ableger gilt als deutlich radikaler als die Dresdner | |
| Bewegung. Allerdings hat Leipzig auch eine starke, teils gewaltbereite | |
| linksautonome Szene. Im Zusammenhang mit Legida-Veranstaltungen war es | |
| mehrfach zu Auseinandersetzungen zwischen Legida-Anhängern, | |
| Gegendemonstranten und der Polizei gekommen. In Leipzig waren zuletzt vor | |
| knapp zwei Wochen nach Angaben der Stadt 1500 Legida-Anhänger auf die | |
| Straße gegangen, das waren deutlich weniger als erwartet. Gut 2000 | |
| Polizisten waren zuletzt im Einsatz. | |
| In Dresden will die Pegida-Bewegung am Montagabend nach einwöchiger | |
| Unterbrechung wieder auf die Straße gehen. Zuletzt hatte das | |
| Anti-Islam-Bündnis vor knapp zwei Wochen laut Polizei rund 17.000 | |
| Teilnehmer mobilisiert, das waren deutlich weniger als vorher. | |
| Ende Januar hatte die halbe Pegida-Führungsspitze um Sprecherin [3][Kathrin | |
| Oertel den Verein verlassen]. Als Grund gaben sie neben einem Streit über | |
| den Umgang mit Legida die Rolle des Pegida-Gründers Lutz Bachmann an. | |
| Bachmann hatte wegen eines Fotos, das ihn Hitler-Pose zeigt, und wegen | |
| ausländerfeindlicher Äußerungen im Internet seine Funktionen bei Pegida | |
| offiziell niedergelegt, wollte aber weiterhin im Organisationsteam bleiben. | |
| Der von den abtrünnigen Pegida-Mitgliedern gegründete Verein namens | |
| „Direkte Demokratie für Europa“ hat bislang aber nur wenig Zulauf. Zur | |
| ersten Kundgebung des neuen Bündnisses in Dresden [4][kamen am Sonntag nur | |
| einige hundert Menschen]. | |
| 9 Feb 2015 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Wegen-Polizeinotstand/!154290/ | |
| [2] http://twitter.com/SMI_tweets/status/564454399901442048 | |
| [3] /Pegida-Abtruennige-sammeln-sich/!153963/ | |
| [4] /Pegida-Ableger-in-Dresden/!154318/ | |
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